Das Glasfaser-Duell in Fröndenberg Von der ersten Planung bis zum Highspeed-Internet

Westconnects Kampf um Fröndenbergs Highspeed-Internet
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Mit dem Spatenstich am Dienstag (4.3.) unterstreicht das Unternehmen Westconnect seinen Anspruch, Fröndenberg mit schnellem Internet zu versorgen. Der Bau an der Sümbergstraße bildet künftig das Herzstück des neuen Glasfasernetzes, das in den kommenden Monaten Tausende Haushalte mit Highspeed-Internet versorgen soll. Dies sei möglich, weil man „mit Licht im Rücken baue“, so Projektmanager Kilian Diemel-Rellecke.

Damit sind die Haushalte gemeint, die das Unternehmen in Fröndenberg bereits erfolgreich erschließen konnte. Dabei war der hiesige Glasfaserausbau durchaus von unterschiedlichen Anbietern, Verzögerungen und Herausforderungen geprägt.

Erste Glasfaseranschlüsse durch Muenet

Die ersten Planungen für den Ausbau begannen in Fröndenberg bereits im Jahr 2020. In dieser Phase ging es vor allem darum, die Notwendigkeit eines flächendeckenden Glasfasernetzes zu erkennen und geeignete Partner zu finden. Der Hellweger Anzeiger berichtete, dass das Unternehmen Muenet in der Innenstadt Glasfaserleitungen bis zur „letzten Meile“ verlegen wollte. Währenddessen erklärte die Telekom, dass ihr Glasfaserausbau in Fröndenberg bereits abgeschlossen sei – eine Einschätzung, die Bürgermeisterin Sabina Müller nicht teilte.

Auch Muenet-Geschäftsführer Patrick Nettels hielt diese Aussage für einen Marketing-Gag, da die Telekom das Glasfasernetz lediglich bis zu ihren Verteilerschränken ausbaue. Auf den letzten Metern bis zu den Haushalten blieben dann jedoch weiterhin alte Kupferleitungen bestehen.

Ein Bagger macht ein Loch in die Straße.
Ein Bagger von Muenet bei Bauarbeiten in Bausenhagen – einer der ersten Schritte des Ausbaus. (Archivbild) © Marcus Land

Westconnect wird neuer Partner der Stadt

Im selben Zeitraum stattete Muenet im Fröndenberger Westen rund 600 Haushalte mit Glasfaseranschlüssen aus. Die umfangreichen Baustellen und Beeinträchtigungen wie Schotterpisten und gekapptes Internet sorgten immer wieder für Unmut bei den Anwohnern. Mit dem Abschluss der Arbeiten fokussierte sich das Unternehmen dann offenbar auf andere Erschließungsgebiete, wie der Webseite zu entnehmen ist.

Etwa ein Jahr später, im Oktober 2021, strebte die Stadt Fröndenberg dann eine Kooperation mit dem Unternehmen Westconnect an, um das gesamte Stadtgebiet flächendeckend mit Glasfaserleitungen zu versorgen. Die Vermarktung für den „Fiber To The Home“-Ausbau (FTTH) des Unternehmens startete im Juni 2022.

Konkurrenz durch UGG

Im November 2022 trat mit Unsere Grüne Glasfaser (UGG) ein neuer Anbieter in den Wettbewerb um den Glasfaserausbau in Fröndenberg ein. Das Unternehmen begann mit der Vermarktung von Anschlüssen in denselben Stadtteilen, in denen bereits Westconnect Kunden akquirierte.

Dies führte zu Unklarheiten bei den Bürgern, da plötzlich zwei Unternehmen ähnliche Angebote unterbreiteten. Die Doppelvermarktung sorgte auch dafür, dass sich einige Bürger mit ihrer Entscheidung zurückhielten, was den geplanten Ausbau bremste.

Ein aufgeschnittenes Glasfaser-Kabel.
Glasfaser-Internet – das Herzstück der digitalen Zukunft Fröndenbergs. (Symbolbild) © Marcus Land

Westconnect setzt sich durch

Im Mai 2023 gab UGG dann überraschend seinen Rückzug aus Fröndenberg bekannt. Das Unternehmen begründete diesen Schritt mit einer fehlenden wirtschaftlichen Grundlage für einen parallelen Ausbau. Damit war der Weg für Westconnect frei, um fortan als alleiniger Glasfaseranbieter in Fröndenberg zu agieren.

Nachdem die Konkurrenzsituation geklärt war, konnte sich Westconnect auf die konkrete Umsetzung des Glasfaserausbaus konzentrieren. Ende 2023 begannen die ersten Tiefbauarbeiten, begleitet von der weiteren Vermarktung der Anschlüsse. Währenddessen stieg das öffentliche Interesse an dem Projekt, da sich viele Bürger von der neuen Technologie eine erhebliche Verbesserung ihrer Internetverbindung versprachen.