Im vergangenen Jahr kam Bewegung in den Glasfaser-Ausbau in Fröndenberg. Nachdem das Unternehmen Muenet bereits 2020 einige Gebiete mit schnellem Internet versorgt hat, gingen 2023 gleich zwei weitere Unternehmen in die Vermarktung, um die Versorgungslücken zu schließen.
So mancher Anwohner war verwundert, dass im Briefkasten nicht nur Werbung von Westconnect, sondern auch des Unternehmens „Unsere Grüne Glasfaser“ (UGG) zu finden war. Während die Vermarktung von Westconnect Anfang dieses Jahres bereits abgeschlossen war und das Unternehmen sich mit der Anzahl der akquirierten Haushalte zufrieden zeigte, lief die Vermarktung von UGG noch bis Ende März.
Allerdings sucht man auf der Webseite des Unternehmens nun vergeblich nach den Ausbauplänen in Fröndenberg. Und das, obwohl das Unternehmen angab, ohne Vorvermarktungsquote auszubauen.
Keine Netze überbauen
Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt Pressesprecher Jens Lauser, dass sich das Unternehmen aus dem Ausbau zurückgezogen hat. „Der Ausbau findet nun komplett von Westconnect und Muenet statt“, so Lauser. „Diese haben während unserer Feinplanung nach und nach angekündigt, nun doch weitere Gebiete, die sie zunächst ausgeschlossen hatten und die wir erschließen wollten, auszubauen.“
Da die UGG keine anderen Netze überbauen wolle, überlasse man den Glasfaser-Ausbau in Fröndenberg den beiden Anbietern. Ein Überbau mache sowohl ökonomisch als auch ökologisch keinen Sinn. „Wir hätten Fröndenberg sehr gerne ausgebaut, wenn andere jedoch schneller sind, freuen wir uns für die Gemeinde“, so Jens Lauser.

Lauser geht davon aus, dass die Haushalte, die sich für einen Ausbau mit UGG entschieden haben, nun von einem der Mitwettbewerber ausgebaut werden. „Da die Verträge ja mit den Internetanbietern geschlossen wurden und diese erst in Kraft getreten wären, wenn die Glasfaser im Haus aktiv ist, müssen die Bürger in der Regel gar nichts tun“, so Lauser. „Die Verträge kommen einfach nicht zustande.“
Baubeginn von Westconnect verschiebt sich weiter
Mitwettbewerber Westconnect hatte den Beginn seines Ausbaus zuletzt für das dritte Quartal dieses Jahres angekündigt. Auf Nachfrage der Redaktion teilt Sprecher David Kryszons nun mit, dass die Tiefbauarbeiten voraussichtlich erst zum Jahresbeginn 2025 starten werden. „Wir sind aktuell in der Ausschreibungsphase für die Tiefbau- und Montageleistungen und gehen davon aus, dass die vorbereitende Projektplanung bis Jahresende 2024 abgeschlossen wird“, so Kryszons.
Insgesamt sei eine Bauzeit von bis zu 21 Monaten geplant. „Die Abfolge der Ausbaugebiete innerhalb des Stadtgebietes ist Teil der Planungen und steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest“, so David Kryszons.