Matsch und Schotter vor dem Haus: Der Glasfaserausbau in der Alten Kreisstraße in Strickherdicke sorgt bei Anwohner Dr. Ing. Bodo Groß für Verdruss.

© Udo Hennes

Schotterpisten, gekapptes Internet: Verdruss beim Glasfaserausbau in Fröndenberg

dzBreitbandausbau

Im Fröndenberger Westen werden in diesem Jahr rund 600 Haushalte mit Glasfaser versorgt. Eine gewaltige Infrastrukturmaßnahme, die auch für Ärger sorgt: durch geschotterte Gehwege und gekapptes Internet.

Fröndenberg

, 13.04.2021, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zig Kilometer Leerrohre und Glasfaserkabel werden in diesem Jahr von der Firma Muenet zwischen Altendorf und Ardey unter die Erde gebracht. Wo sich viele Menschen auf schnelles Internet freuen, fühlen sich auch Nachbarn belästigt.

»Die Leitung lag 15 Zentimeter unter dem Asphalt.«
Patrick Nettels, Geschäftsführer Muenet

Seit dem vergangenen Freitag ist in der Alten Kreisstraße in Strickherdicke das Telefon still, das Internet läuft nicht mehr. Grund: Die Tiefbauer von Muenet hatten eine Leitung der Telekom beschädigt.

Bauarbeiter hätten ihn wohl darauf aufmerksam gemacht, aber – vermutlich wegen ihrer rumänischen Herkunft – nicht deutlich machen können, was nun mit dem Schaden geschehe, berichtet Dr. Bodo Groß.

Störungsstelle der Telekom angerufen: „Wussten von nichts“

Groß rief die Störungsstelle der Telekom an und meldete die gekappte Leitung selbst. „Die wussten von nichts“, klagt Groß. „Sehr nachlässig und sehr schleppend“, so Groß, werde da offenbar bei Muenet vorgegangen, wenn es im Zuge der Tiefbauarbeiten zu solchen Ärgernissen komme. Er sei noch nicht einmal Kunde von Muenet, so Groß, habe aber nun den Schaden.

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Dies sind schon die neuen Glasfaserleitungen in der Alten Kreisstraße – in einer anderen Baugrube hatten Tiefbauer eine Telekomleitung beim Aushub gekappt.

Dies sind schon die neuen Glasfaserleitungen in der Alten Kreisstraße – in einer anderen Baugrube hatten Tiefbauer eine Telekomleitung beim Aushub gekappt. © Udo Hennes

Patrick Nettels, Geschäftsführer von Muenet, sagt, der Leitungsschaden in Strickherdicke sei von seinen Mitarbeitern umgehend der Telekom gemeldet worden; so gehe man routinemäßig vor. Das sei auch Pflicht von Muenet.

Es komme tatsächlich nicht selten vor, dass alte Leitungen beim Aufreißen der Straßen und Gehwege beschädigt werden. Im aktuellen Fall sei die Beschädigung leider auch kaum zu vermeiden gewesen: „Die Leitung lag 15 Zentimeter unter dem Asphalt“, so Nettels. Diese geringe Tiefe der Telekomleitung wundere ihn. Muenet verlege seine Rohre 60 Zentimeter tief im Untergrund.

Schotter und Matsch auf den Leitungsgräben

Dass Dr. Groß nach seinem Anruf bei der Telekom den Eindruck gehabt haben müsse, es sei durch Muenet noch nichts in die Wege geleitet worden, könne man vermutlich damit erklären, dass die Nachricht bis dahin noch nicht alle zuständigen Stellen bei dem Konzern erreicht hatte.

Groß und sein Nachbar Rainer Petsch ärgert aber auch noch eine andere Begleiterscheinung des Glasfaserausbaus: notdürftig mit Schotter und Erdaushub verschlossene Gräben auf Gehwegen und Straßen.

Auch Nachbar Dr. Bodo Groß beklagt die bisher nur provisorisch verfüllten Löcher in der Straße.

Auch Nachbar Dr. Bodo Groß beklagt die bisher nur provisorisch verfüllten Löcher in der Straße. © Udo Hennes

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Die Muenet-Baustelle auf der Alte Kreisstraße / Ecke Beisenbrauck: Dr. Bodo Groß und Rainer Petsch sorgen sich um Radfahrer, die auf dem Schotter ins Schlingern geraten könnten.

Die Muenet-Baustelle auf der Alte Kreisstraße / Ecke Beisenbrauck: Dr. Bodo Groß und Rainer Petsch sorgen sich um Radfahrer, die auf dem Schotter ins Schlingern geraten könnten. © Udo Hennes

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Nach den ergiebigen Regenfällen der letzte Tage betrete er direkt vor seinem Haus nun eine Schlammfurche, schildert Bodo Groß. Er frage sich, warum die aufgerissenen Stellen nicht längst wieder asphaltiert seien, der Tiefbau dort sei ja offensichtlich abgeschlossen, die Leitungen verlegt.

Die Stadt Fröndenberg, habe er im Rathaus erfahren, sei bei der Umsetzung des Glasfaserausbaus nicht zuständig; die Stadtverwaltung hatte lediglich die Maßnahme ausgeschrieben, Muenet den Zuschlag erhalten.

Telekom will Internet nach fünf Tagen reparieren

Patrick Nettels räumt ein, dass die Leitungsgräben zunächst nur provisorisch verfüllt würden. Man sei zwar dazu verpflichtet, die Deckschichten wiederherzustellen. Allerdings werde das aus ökonomischen Gründen nicht gesondert in jeder Straße getan.

Erst wenn der Glasfaserausbau bereits in mehreren Straßenzügen einer Gegend abgeschlossen sei, werde man abschließend dort pflastern oder asphaltieren. Dr. Bodo Groß freut sich über diese Aussage, fragt sich allerdings, wann dieser Zeitpunkt wohl kommen wird.

Internet und Telefon sollen voraussichtlich am Mittwoch (14. April) in der Alten Kreisstraße wieder funktionieren – dies habe ihm ein Mitarbeiter der Telekom angekündigt, so Groß – fünf Tage nach dem Schaden.