Die Firma Muenet legt in diesem Jahr Glasfaserleitung in vielen Gegenden im Fröndenberger Westen, nachdem im Osten und Norden bereits früher damit begonnen worden war. Künftig will sich das Unternehmen auch in der Innenstadt engagieren.

© Marcus Land

Schnelles Internet: Muenet will in Innenstadt Glasfaser auf „letzter Meile“ verlegen

dzGlasfaserausbau in Fröndenberg

Über den Glasfaserausbau in der Fröndenberger Innenstadt gehen die Ansichten auseinander: Die Firma Muenet hält Äußerungen der Telekom für reines „Marketing“ und will unversorgten Haushalten künftig Angebote machen.

Fröndenberg

, 14.04.2021, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Telekom sagt, sie habe ihr Glasfasernetz in Fröndenbergs Innenstadt final ausgebaut. Die Bürgermeisterin sprach im Februar indes davon, dass weiterer Breitbandausbau ausgeschrieben werden müsse. Jetzt sagt Muenet: Wir wollen schnelles Internet bis ins Haus verlegen – auch ohne Ausschreibung.

Was „Glasfaserausbau“ tatsächlich bedeutet und welche Leistungen dabei in den Haushalten ankommen müssen, darüber gibt es offenbar unterschiedliche Ansichten.

Telekom hat eigenen Ausbau 2020 abgeschlossen

Im Februar teilte die Telekom auf Nachfrage dieser Redaktion mit, man habe bereits 2020 seinen Glasfaserausbau in Fröndenberg vollständig abgeschlossen. Rund 80 Prozent der bestehenden Kupferleitungen seien dabei komplett durch Glasfaser ersetzt worden.

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Im Ergebnis könne man, „auch über den Kernbereich von Fröndenberg hinaus, die Anwohner mit Bandbreiten bis zu 250 Mbit/s im Download versorgen“, sagte damals ein Sprecher des Unternehmens.

Muenet hält das eher für Marketing-Sprech. Wenn man von Glasfaserausbau spreche, solle man gemeinhin annehmen dürfen, dass damit eine Verlegung der Leitungen „bis ins Haus“ gemeint ist, so Geschäftsführer Patrick Nettels.

Die Telekom baue das Glasfaser jedoch lediglich bis zu ihren Verteilerschränken aus. Auf der „letzten Meile“ zu den Haushalten lägen dann immer noch alte Kupferleitungen. Über diese oder alternativ die Vectoring-Technik gelange dann das Breitbandinternet ins Haus. „Das ist der limitierende Faktor“, sagt Nettels. Denn auf den letzten Metern zu den Hausanschlüssen würden die Up- und Downloadgeschwindigkeiten eben wieder gedrosselt.

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Glasfaserleitungen bis zu den Häusern aber wolle Muenet künftig auch interessierten Bewohnern in der Fröndenberger Innenstadt anbieten. Sein Unternehmen verschaffe sich durch seinen bereits weitverzweigten Breitbandausbau in vielen Stadtteilen selbst diese Möglichkeit.

Nachfragebündelung wie in den Stadtteilen

Dabei strebe man einen eigenwirtschaftlichen Ausbau an, würde also nicht auf eine Ausschreibung warten. Es müsse sich bei Nachfragebündelungen wie auf den Dörfern dann allerdings eine ausreichend große Zahl von Abnehmern melden.

Diese Variante sei jedenfalls der schnellere Weg zum schnellen Internet. Sei ein Ausbau mangels ausreichend großer Nachfrage für Muenet nicht wirtschaftlich, sei sicherlich eine Ausschreibung das Mittel der Wahl.

Wann Muenet indes an die Haushalte in der Innenstadt herantreten will, vermochte der Geschäftsführer noch nicht zu sagen: In diesem Jahr läuft der Glasfaserausbau in den westlichen Stadtteilen auf vollen Touren.

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