Krieg und Corona: Festa Italiana steht nun doch wieder auf der Kippe

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Die Festa Italiana scheint nun doch wieder zur Diskussion zu stehen. Neben den Corona-Zahlen wirft der Krieg in der Ukraine die Frage auf, ob das Volksfest in diesem Jahr ausgetragen werden kann.

Unna

, 18.03.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
2019 feierte Unna zum bislang letzten Mal das „größte italienische Kulturfest nördlich der Alpen“. Nach der coronabedingten Absage 2021 stellt sich nun die Frage, ob der Nachholtermin Ende Mai angesichts des Kriegs in der Ukraine eingehalten werden soll.

2019 feierte Unna zum bislang letzten Mal das „größte italienische Kulturfest nördlich der Alpen“. Nach der coronabedingten Absage 2021 stellt sich nun die Frage, ob der Nachholtermin Ende Mai angesichts des Kriegs in der Ukraine eingehalten werden soll. © Udo Hennes

Ob Unna Ende Mai die 2021 abgesagte Festa Italiana nachfeiern kann, ist wieder offen. Zwar sind erste Vorbereitungen für das italienische Fest bereits angelaufen, doch neben den wieder anziehenden Corona-Zahlen gibt auch der Krieg in der Ukraine Grund, die endgültige Entscheidung über die Austragung noch einmal zu überdenken.

Dies regte Bürgermeister Dirk Wigant nun an. Hintergrund: Bis zum 15. April könnte Unna aus Verträgen für die Austragung des Festes aussteigen, ohne dass es für die Stadt finanzielle Schäden gebe. Kurzfristig soll daher eine Sitzung der Gesellschafterversammlung der Unna Marketing GmbH einberufen werden, deren Mitglieder vom Rat der Stadt Unna entsandt sind.

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Zuvor hatte Wigant im Hauptausschuss um einen Gedankenaustausch gebeten. Er selbst schien keine Tendenz in eine bestimmte Richtung vorgeben zu wollen. Der Gang der Diskussion lässt annehmen, dass sich auch Ratsmitglieder mit der bevorstehenden Entscheidung schwer tun. Manche sprachen sich für die Festa aus, andere äußerten Bedenken und einige schienen einen inneren Zwiespalt zu offenbaren.

Lichtbögen ausschließlich in Blau und Gelb?

Ob ein ausgelassenes Fest in Zeiten des Krieges denkbar ist, dürfte somit als diskussionswürdige Frage erscheinen, auch wenn ihre Antwort noch nicht absehbar ist.

Zumindest scheint es in der Politik Gedanken darüber zu geben, dem besonderen Hintergrund Rechnung zu tragen, sollte man sich am Ende für eine Austragung entscheiden. Spontane Vorschläge in der Diskussion gingen dahin, die Lichterbögen, die die Szenerie von „Un(n)a Festa Italiana“ bilden, ausschließlich in den ukrainischen Landesfarben Blau und Gelb leuchten zu lassen oder einen gesonderten und dann wohl etwas leiseren Programmpunkt für Flüchtlinge einzuführen.

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Als leidenschaftliche Fürsprecherin der Festa-Austragung trat Ingrid Kroll von „Wir für Unna“ auf. „Wir erleben schlimme Zeiten, keine Frage“, erklärte sie nun im Gespräch mit unserer Redaktion. „Die Frage ist dann aber, wie gehen wir damit um? Wollen wir uns das Leben verbieten oder wollen wir es weiter laufen lassen? Nach zwei Jahren Pandemie ist die Sehnsucht bei vielen groß und vielleicht täte uns die Festa gerade jetzt gut. Vielleicht als Ablenkung, oder eben als Rückkehr zur Normalität.“ Schon beim diesjährigen Kinderkarneval sei die Frage an sie herangetragen worden, ob man ihn angesichts der Situation in der Ukraine laufen lassen könne. „Da habe ich gesagt: Klar, denn es sind Kinder. Denen tut Abwechselung gerade richtig gut.“

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