Holzwickedes Winter-Abgang Fabian Jenusch: „Wir waren ein zusammengewürfelter Haufen“

© Sebastian Reith

Holzwickedes Winter-Abgang Fabian Jenusch: „Wir waren ein zusammengewürfelter Haufen“

dzFußball

Besonderes Wiedersehen für den Holzwickeder SC: Fabian Jenusch spielte im Dezember noch für den HSC, jetzt kickt er beim Testspiel-Gegner Hagen 11.

Holzwickede

, 15.01.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Fußball-Oberligist Holzwickeder SC startet in die Vorbereitungsspiele mit einem Test gegen Westfalenliga-Schlusslicht SpVg Hagen 11. Die Hagenern haben seit Anfang Januar ein Abwehrspieler in ihren Reihen, der die Hinrunde noch für den HSC kickte: Fabian Jenusch hatte um seine Freigabe gebeten, die der Oberliga-17. dem 22-Jährigen auch gewährte. Sonntag trifft er auf seine Ex-Kollegen.

„Ich freue mich auf die Jungs. Zwischen mir und Holzwickede ist alles gut verlaufen. Da ist kein böses Blut geflossen, deswegen freue ich mich auf das Wiedersehen“, sagte Jenusch, der den Verein aus beruflichen Gründen in der Winterpause verlassen hat.

Jetzt lesen

„Es hat überhaupt nichts mit der sportlichen Situation zu tun. Ich schreibe im Frühjahr meine Abschlussprüfung“, erzählte Jenusch. „Dafür muss ich auch mal eine Woche in Köln sein. Das ist mit der Oberliga nicht immer unter einen Hut zu bekommen. Wenn ich nicht zum Training kommen kann, sitze ich schnell auf der Bank und dann ist es für keinen ein Vorteil, dass ich noch da bin. In der Situation, in der sich Holzwickede befindet, brauchen sie Spieler, die sich zu 100 Prozent damit identifizieren können und auch die Zeit haben.“

Jetzt lesen

Die bisherige Saison verlief überhaupt nicht nach dem Geschmack des HSC: Sorgen, Niederlagen und Abstiegsangst prägten eine katastrophale Hinrunde, die nach der Winterpause noch fortgesetzt wird. Jenusch sagte: „Es war eine Herausforderung für den HSC, nachdem der Trainer und die halbe Mannschaft gegangen sind. Wir waren ein zusammengewürfelter Haufen, der sich aber schnell gefunden hat. Die Ergebnisse haben aber leider nicht gepasst, weil dieselben Fehler zu oft gemacht wurden und wir uns selbst durch individuelle Fehler bestraft haben. Aber ich bin überzeugt, dass der HSC mit seiner Qualität da unten raus finden wird.“

Jenusch kann sich eine Rückkehr vorstellen

Eine Rückkehr in die Oberliga und auch zum HSC könnte sich Jenusch durchaus vorstellen, doch vorerst hat er andere Pläne. „Im Sommer werde ich ein halbes Jahr ins Ausland gehen. Wann ich aus Australien zurück komme und ob ich dann direkt wieder Fußball spiele, weiß ich noch nicht. Ich muss sehen, auf welchem Leistungsstand ich dann bin“, sagte Jenusch, der plant, in Australien zu arbeiten und zu reisen, „mir bleibt nichts übrig, außer mich beim HSC zu bedanken. Was nach Australien passiert, sieht man dann. Wenn alles passt, finden die Wege wieder zusammen“, sagte Jenusch.

Jetzt lesen

Den Gedanken, „Down Under“ Fußball zu spielen, habe es auch gegeben, sagte Jenusch. Doch es gab etwas, das dagegen sprach: Jenusch wäre mit seinem australischen Team an den Spielplan gebunden - das Leben, das Jenusch leben möchte, wäre ihm verbaut: „Dann könnte ich nicht das sehen, was ich sehen möchte“, bedauert er, „aber, wenn ich da bin, wird Fußball wieder mein Fokus sein.“ In Connor McLeod und Tyler Wise stoßen in Kürze übrigens zwei Australier zum Holzwickeder SC.

Hagen 11 nahm bereits früh Kontakt zu Jenusch auf

In Holzwickede hatte Jenusch, der nach einem Bänderriss in der Vorbereitung sich erst Mitte der Hinrunde zum Stammspieler mauserte, stetig den Abstiegskampf vor Augen. Aus der Zeit als Reservist stammt auch der Erstkontakt zu Hagen.

Die Hagener hatten Jenusch aktiv angesprochen, nachdem er nur auf der Bank saß. „Da gab es einige Westfalenligisten nach den ersten Spielen. Im Endeffekt hat es mit Hagen Klick gemacht“, sagte er.

Jetzt lesen

In Hagen ist die Situation für das Schlusslicht der Westfalenliga 2 noch deutlich prekärer. 13 Punkte Rückstand haben die „Elfer“ auf die Nicht-Abstiegsränge. „Ich hatte gute Gespräche mit Trainer Christian Fohs, den ich sehr schätze und der mir die Situation klar gemacht hat“, sagte Jenusch. Der Abstiegskampf ist für die stark verstärkten Hagener jetzt das Ziel. „Es ist ein guter Ausgleich: weniger Aufwand und trotzdem sehr ernst. Da sehe ich mich aktuell eher“, sagte Jenusch, der mit Hagen ein erstes Testspiel schon bestritten hat: Mit 2:1 gewannen die Hagener beim Lüner SV.