Viele Passanten mögen achtlos an dem Kadaver des Tieres vorbei gegangen sein. Nicht so Barbara Hensel: Die Bergkamenerin, die für ihren Beruf nach Unna pendelt, ist im Verein SOS Igelchen aktiv und ihr Blick für die Stachelritter entsprechend geschärft. Das gilt auch für verendete Tiere.
Beim Pausenspaziergang im Unnaer Stadtgarten machte sie die Überreste eines Igels aus, dessen Tod vermutlich vermeidbar gewesen sei, wie sie erklärt. Zuletzt habe sie an der Stelle noch einen großen Laubhaufen gesehen. Nun war der Laubhaufen weg, der Boden wirkte wie gefegt. Und der Kadaver der Igels sah aus, als wäre ein schweres Fahrzeug mit recht breiten Reifen darüber gerollt.
Igel ab Mitte November im Winterschlaf
Die Igelschützerin vermutet, dass das Tier bei der Abfuhr des Laubes überrollt worden ist, und drückt ihr Unverständnis aus: „Vor jedem Osterfeuer wird darauf hingewiesen, die Holzhaufen vor dem Entzünden umzuschichten. Dass auch Laubhaufen für Igel anziehend sind, sollte eigentlich bekannt sein.“
Von November bis März/April halten Igel Winterschlaf. Dazu ziehen sie sich in geschützte Bereiche zurück – gerne unter Laubhaufen, die in dieser Zeit möglichst nicht mehr bewegt werden sollten. Wer Igeln im eigenen Garten über den Winter helfen will, kehrt Laub in einer abgelegenen Ecke zusammen, in der es bis zum Frühling liegen bleiben kann.