
© Udo Hennes
Störmaßnahmen gegen den Wahlkampf für die Eissporthalle
Politik
Vor dem Bürgerentscheid über die Eishalle läuft ein intensiver Plakatwahlkampf an. Und wie es aussieht, wird dabei zu unsauberen Mitteln gegriffen. „Unna braucht Eis“ erstattet nun Strafanzeige.
Auffälliger als die Parteienwerbung für die kommende Landtagswahl erscheint in Unna derzeit die Plakatkampagne für den Bürgerentscheid zur Eishalle. „Unna braucht Eis“ spricht die Bürger mit Denkanstößen an, die die Bedeutung der Eishalle vor allem für Kinder und Jugendliche unterstreichen. Aber auch Parteien plakatieren inzwischen ihre Thesen.
Das alles wäre ein normaler Beitrag zur politischen Meinungsfindung – wenn es dabei mit fairen Mitteln zu ginge. „Unna braucht Eis“ beklagt, dass dies nicht der Fall sei. Die Initiative hat nun Anzeige erstattet wegen Sachbeschädigung und Diebstahls. Unbekannte hätten Plakate der Initiative entfernt, und zwar gründlich.
Das Ausmaß des Schadens stellten Mitglieder der Initiative bei einem Kontrollgang am vergangenen Sonntag fest. Anderthalb Wochen nach der ersten Plakatverteilung wollten sie nachsehen, welche Plakate durch die zurückliegenden Stürme oder durch Vandalismus beschädigt worden sind und ausgetauscht werden müssten. Zu ihrer Überraschung aber waren etliche Plakate vollends verschwunden.
Plakate in mehreren Stadtteilen spurlos verschwunden
„Die sind weg. Einfach weg. Während die Plakate von Parteien durchaus noch hängen“, erklärt Wilhelm Ruck von der Initiative „Unna braucht Eis“. Der Verein spricht von mehreren Dutzend Plakaten, die nahezu spurlos verschwunden sein. Dieser „Schwund“ ziehe sich über mehrere Stadtteile.
Das Ausmaß des Schadens, die Größe des betroffenen Gebietes und der Umstand, dass offenbar selektiv nur die Plakate für die Eishalle verschwunden sind, lässt Ruck eine geplante und systematische Aktion vermuten. Daher auch die Anzeige.
Ruck: Wer so etwas macht, dem fehlen Argumente
„Es ist vollkommen legitim, aus welchen Gründen auch immer, gegen den Erhalt der Eishalle zu sein“, sagt Ruck. Doch er fordert: „Wir rufen unsere politischen Gegner eindringlich dazu auf, die Auseinandersetzung auf inhaltlicher Ebene zu führen! Blinde Zerstörungswut hat in einem Wahlkampf nichts zu suchen und deutet letztendlich nur darauf hin, dass es den Tätern an guten Sachargumenten fehlt.“
Zumindest einen Teil der entstandenen Lücken hat „UbE“ inzwischen wieder geschlossen. Allerdings geht der Initiative nun auch schon bald das Material aus. Die Ressourcen des Vereins sind begrenzt. 450 Euro an Druck- und Materialkosten hat die Plakataktion bislang gekostet. Für eine ehrenamtliche Initiative ist das ein nennenswerter Betrag.
Verwurzelt und gewachsen in der Hellwegbörde. Ab 1976 Kindheit am Hellweg in Rünthe. Seit 2003 Redakteur beim Hellweger Anzeiger. Hat in Unna schon Kasernen bewacht und grüne Lastwagen gelenkt. Aktuell beäugt er das politische Geschehen dort und fährt lieber Fahrrad, natürlich auch auf dem Hellweg.
