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Mit dem politischen Instrument des Ratsbürgerentscheides wollten Teile der Politik einen Eishallenneubau als Alternative gleich mit zur Abstimmung stellen. Doch der Vorstoß scheiterte jetzt.
Die Eishalle bleibt Unnas prominentester Zankapfel und wohl noch lange ein Thema für die Politik. Jetzt ist zumindest klar: Im Mai wird es definitiv einen Bürgerentscheid geben, bei dem über die Sanierung der alten Eishalle und nur über die Sanierung der alten Eishalle abgestimmt wird. Das hat der Rat am Donnerstag (24. Februar) beschlossen.
Zur Debatte stand auf Antrag der FDP, den Neubau gleich mit zur Abstimmung zu bringen. Dem Bürger sollte so aus Sicht der Neubau-Befürworter vor Augen geführt werden, das es Eis in Unna auch auf einem anderen Wege geben kann. Und 29 Mitglieder des Stadtrats, darunter Grüne und CDU, votierten auch für diesen Vorschlag. Um den Ratsbürgerentscheid auf den Weg zu bringen, hätte es allerdings eine Zweidrittelmehrheit (33 Stimmen) gebraucht.
Gegen den Ratsbürgerentscheid stimmte etwa die SPD-Fraktion: „Wir sagen deutlich nein zu Eis in Unna“, so Sebastian Laaser, Fraktionsvorsitzender der SPD. Aus Sicht der Sozialdemokraten ist die Eishalle ein zu großes finanzielles Risiko für die Stadt. Egal, ob saniert oder neu gebaut. Es gebe fünf Eissporthallen im Umkreis von 25 Kilometern als Alternative.
Als „politisch unkorrekt“ titulierte der FLU-Fraktionsvorsitzende Klaus Göldner den Ratsbürgerentscheid. Die Bürger und die Initiative „Unna braucht Eis“, die das Bürgerbegehren auf den Weg gebracht haben, würden so ein weiteres Mal brüskiert. Außerdem gebe es zum Neubau noch zu viele offene Fragen. „Aus Gründen der Fairness ist das neue Begehren abzuwarten.“
Ähnlich argumentierte auch die WfU-Fraktionsgeschäftsführerin Bärbel Risadelli. Den Bürgern hätte mit einem Ratsbürgerentscheid etwas schmackhaft gemacht werden sollen, das es in dieser Form vielleicht niemals geben werde. Zudem ging sie nochmals darauf ein, dass nach Einschätzung der von „Unna braucht Eis“ ins Boot geholten Experten, eine Sanierung mit Verkleinerung der Tribüne die kostengünstigste Variante für Eis in Unna sei.
Zum Hintergrund: Der Bürgerentscheid wird nach Gemeindeordnung nötig, weil der Rat auch dem zweiten Bürgerbegehren nicht entspricht. Es sei „nach wie vor davon auszugehen, dass bei einer Sanierung und einem Weiterbetrieb der alten Eissporthalle deutliche Mehraufwendungen für den städtischen Haushalt entstehen würden, die nur durch Steuererhöhungen und Aufgabenkürzungen sichergestellt werden könnten“, begründet die Stadtverwaltung diesen Schritt.
Jahrgang 1988, aufgewachsen in Dortmund-Sölde an der Grenze zum Kreis Unna. Hat schon in der Grundschule am liebsten geschrieben, später in Heidelberg und Bochum studiert. Ist gerne beim Sport und in der Natur.