Es war die erste umfassende Bestandsaufnahme zum Gebäudezustand der Lindenbrauerei seit vielen Jahren, die die Stadt Unna im Frühling in Auftrag gegeben hat. Nun liegen im Rathaus die Ergebnisse vor. Die Ergebnisse zeigen auf, was an den einzelnen Gebäudeteilen zu tun ist.
Anlass für den Auftrag an ein Dortmunder Architekturbüro war zunächst der Hilferuf aus dem Lichtkunstzentrum: Ankündigungen des Lichtkunstvereins, seine Trägerrolle abzugeben, und die Verhandlungen mit dem LWL über eine mögliche Übernahme der Trägerschaft setzten voraus, das auch über den Zustand der Räume Klarheit geschaffen würde.
Experten beleuchten Gebäude der Jahre 1859 bis 2004
Die Stadt beließ es aber nicht bei einer Einzelbetrachtung. Weil die Gebäude zum Teil regelrecht miteinander verwachsen erscheinen, die Haustechnik sich netzartig durch den gesamten Komplex zieht und Altbauten dieser Art immer das Risiko von Handlungsbedarfen zeigen, ließ die Stadt eine Gesamtschau vornehmen.
Das Kulturzentrum in den historischen Gebäuden der ab 1859 gebauten Lindenbrauerei mit Kühlschiff, Theater Narrenschiff, Schalander und Lichtkunstzentrum, aber auch das zu Beginn dieses Jahrtausends nachträglich zwischen die Altbauten gesetzte Zentrum für Information und Bildung mit Bücherei, Volkshochschule und Kulturbereich wurden beleuchtet.

Stadt: Ergebnisse „komplex wie die Liegenschaft selbst“
Die Ergebnisse der Sanierungsanalyse lägen der Stadtverwaltung seit wenigen Tagen vor, erklärt deren Pressestelle nun auf Anfrage. Sie seien „so vielschichtig und komplex wie die Liegenschaft selbst“.
Eine erste Durchsicht des Berichts lasse zumindest in einem Punkt aufatmen: Überraschungen seien wohl nicht aufgetreten, so die Stadt.
Politik soll Ergebnisse gleich mit Handlungskonzept erhalten
Dennoch scheint es Handlungsbedarf zu geben. Die Stadtverwaltung will die Inhalte der Analyse nun gründlich auswerten, etwaige Nachfragen mit den Gutachtern klären und schließlich ein Gesamtkonzept für die Sanierung beziehungsweise die Instandsetzung umsetzen, wie es aus dem Rathaus heißt.
Dieses Gesamtkonzept könne dann auch den politischen Gremien und „betroffenen städtischen Partnern“ vorgestellt werden, heißt es zudem. Wann dies erfolgen kann, erklärte die Stadt zunächst nicht.
Ergebnisse angefragt hatte zuletzt auch der Lichtkunstverein im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung. Ihm sei eine Information zu einem späteren Zeitpunkt zugesichert worden, bestätigt auch dessen Vorsitzender Dr. Jochen Stemplewski.