Junger Mann (20) aus Unna kassiert sieben Strafanzeigen in zwei Tagen
Bundespolizei
Bei so gut wie allem, womit sich ein 20-jähriger Unnaer am vergangenen Wochenende die Zeit vertrieb, geriet er mit dem Gesetz in Konflikt – und wurde mehrfach erwischt.
Dafür, dass es den Bundespolizisten zwischen Münster und Dortmund am Wochenende nicht langweilig wurde, sorgte ein junger Mann aus Unna ganz allein. Der 20-Jährige kassierte mehr als eine Handvoll Strafanzeigen innerhalb von zwei Tagen.
Zunächst fiel der 20-jährige Mann am Samstagmorgen (15.Oktober) auf. Zu diesem Zeitpunkt fuhr er im Regionalexpress 42 ohne den erforderlichen Fahrschein von Recklinghausen nach Münster. Nur drei Stunden später fuhr er mit dem ICE 519 von Münster nach Dortmund. Auch für diese Strecke hatte er sich keinen Fahrschein besorgt. In beiden Fällen hat die Bundespolizei Strafverfahren wegen des Erschleichens von Leistungen eingeleitet.
Am Samstagabend wurden Beamte der Bundespolizei Münster angefordert, weil es im Regionalexpress 42 zu einem versuchten Diebstahl gekommen sein soll. Vor Ort trafen die Beamten wieder auf den jungen Mann. Nun hatte er versucht, einem Fahrgast diverse Gegenstände aus dem Rucksack zu entwenden. Der Fahrgast hatte dies jedoch zu verhindern gewusst.
20-Jähriger trug Jacke, in der noch das Warenetikett hing
Während sie seine Identität feststellten, bemerkten die Bundespolizisten zudem, dass der Mann eine Jacke trug, die noch ein Warenetikett und ein Sicherheitssiegel hatte. Noch vor Ort versuchte er, durch Abreißen des Etiketts, diesen mutmaßlichen Diebstahl zu vertuschen. Woher die Jacke stammt, ist noch Gegenstand der aktuellen Ermittlungen.
Während der Kontrolle meldeten sich bei den Beamten mehrere Zeugen und gaben an, dass der junge Mann aus einer herrenlosen Tragetasche eines unbekannten Fahrgastes eine rote Mütze entnahm, das Label-Etikett abriss und diese aufsetzte.
Im weiteren Verlauf meldete sich eine Frau bei den Beamten und gab an, dass sie von dem 20-Jährigen im Zug obendrein sexuell belästigt wurde. Er legte ungefragt seine Hand auf ihren Oberschenkel und unterließ dies erst, als die Frau lautstark auf sich aufmerksam machte.
Gegen den Mann wurden an diesem Abend aufgrund des Diebstahls, des versuchten Diebstahls, der Unterschlagung und der sexuellen Belästigung Strafverfahren eingeleitet. Somit hatte er am Samstag bereits insgesamt sechs Strafanzeigen gesammelt.
Ein Opfer meldete sich am Sonntag bei der Bundespolizei
Am Abend des darauf folgenden Sonntags meldete sich dann eine junge Frau auf der Wache der Bundespolizei in Münster. Ihr war im Bereich der Windthorststraße das Smartphone aus der Jackentasche entwendet worden. Der zunächst unbekannte Täter hatte sehr aufdringlich ihre Nähe gesucht und dabei das Handy aus der offenen Jackentasche gezogen. Anschließend konnte er in Richtung Bahnhof entkommen.
Täterbeschreibung und die Auswertung eines Überwachungsvideos passten erneut zu dem jungen Mann aus Unna. Die Bundespolizei fertigte also ihre siebte Strafanzeige gegen den jungen Mann.
Am späten Sonntagabend meldete sich dann die Polizei Unna bei ihren Kollegen von der Bundespolizei Münster. Das entwendete Smartphone aus Münster konnten Polizeibeamte in der Unterkunft des Täters sicherstellen.
Die Frau hatte es zuvor online orten können und sich mit der Polizei Unna in Verbindung gesetzt. Vor Ort fand die Polizei nicht nur das Smartphone, sondern traf auch den inzwischen gut bekannten 20-Jährigen an.