Ein offenbar Obdachloser, der sich häufig am Kreishaus in Unna aufhält, rief Sorgen bei manchen Unnaern hervor. Die Stadt wird den Mann ansprechen.

Ein offenbar Obdachloser, der sich häufig am Kreishaus in Unna aufhält, rief Sorgen bei manchen Unnaern hervor. Die Stadt wird den Mann ansprechen. © Claudia Lohmann

Obdachloser am Kreishaus Unna – Stadt geht auf ihn zu

dzWohnungslosigkeit

Der Unnaer Gilbert Vogt sorgt sich um einen Obdachlosen am Kreishaus in Unna. Der Mann hält sich dort offenbar schon seit Wochen auf. Nun erklärt die Stadt Unna, wie sie damit umgeht.

von Claudia Lohmann

Unna

, 18.10.2022, 13:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

In Unna gibt es mehrere Institutionen und Einrichtungen, die sich um wohnungslose und sozial schwache Menschen kümmern. Und doch sieht man sie immer wieder auf der Straße oder auf Plätzen – in Unna weniger als in größeren Städten.

Anwohnern und Vorbeifahrenden ist in jüngster Zeit ein Mann am Kreishaus aufgefallen, der dort sitzt, bettelt und den Eindruck erweckt, als könnte er Hilfe gebrauchen. Der Unnaer Gilbert Vogt machte nun öffentlich darauf aufmerksam. Beim Versuch, den Mann anzusprechen, habe dieser psychisch verwirrt gewirkt.

Zuständig ist in diesem Fall die Stadt Unna. Und die hat den Mann bereits auf dem Radar, wie Stadtsprecher Christoph Ueberfeld auf Nachfrage erklärt. Dennoch werde das Ordnungsamt ihn mit Blick auf die sinkenden Temperaturen in nächster Zeit noch einmal ansprechen, um herauszufinden, ob er Hilfe braucht. „Manche Menschen brauchen die mehrmalige Ansprache, um Vertrauen zu gewinnen“, so Ueberfeld.

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Doch es kann sein, dass der Mann die Hilfe ablehnt und dann ist die Stadt machtlos. „Manche Menschen wollen sich nicht helfen lassen. Wir dürfen nur einschreiten, wenn eine Fremd- oder Eigengefährdung vorliegt“, so Ueberfeld. Und das sei aktuell bei den warmen Temperaturen nicht der Fall. Ueberfeld erinnert in dieser Thematik auch an eine Frau, die am Friedhof campiert hat. Auch sie wollte dort bleiben. „Wir können sie nicht von der Straße holen, das wäre Freiheitsberaubung.“

Möglicherweise wird der Obdachlose ambulant versorgt

Es könne sogar sein, dass der Mann bereits einer Einrichtung zugeordnet ist. „Manche werden ambulant behandelt und suchen sich ein Plätzchen, wo sie jeden Tag verbringen“, erklärt Ueberfeld. In diesem Fall wisse man das nicht.

Ob der Mann sich also helfen lassen will, wird sich zeigen. Vogt kann sich nun aber sicher sein, dass der Mann nicht ignoriert wird.

Auch die Mitarbeiter im Kreishaus, die Vogt in einem öffentlichen Facebook-Beitrag angesprochen hat, weil diese den Mann bemerken müssten, sind nun sensibilisiert und wollen Ausschau nach dem Mann halten, der möglicherweise Hilfe braucht.

Es sei auf jeden Fall richtig, die Polizei oder das Ordnungsamt zu kontaktieren, wenn eine Person auffällt, die einen hilflosen Eindruck macht. „Dafür haben wir auch eine Bereitschaft“, erklärt der Stadtsprecher.

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