Auf der Victoria-Brache laufen Restarbeiten. Dem Umzug des Jobcenters vom Bahnhof in den Neubau an der Viktoriastraße steht nichts mehr im Wege. Im November müssen sich die Kunden auf einige Einschränkungen einstellen.
22 Millionen, 199 Büroräume
Seitdem im Jahr 1999 die Drahtzieherei Westebbe & Weispfennig sowie die Pflugfabrik Hildebrand abgerissen wurde, lag das Gelände an den Bahngleisen brach. Im vergangenen Jahr wurde schließlich mit den Bauarbeiten am neuen Jobcenter gestartet, die in Kürze enden.
Das fünfgeschossige Gebäude bietet eine Nettogrundfläche von 5700 Quadratmetern mit 199 Büroräumen. Rund 22 Millionen Euro hat die Grundstückseigentümerin, die Viktoria Grundstücks GmbH & Co. KG, in den Neubau investiert.

Im Jobcenter an der Bahnhofstraße sind in diesen Tagen die letzten Abstimmungen für den anstehenden Umzug gelaufen, erklärt Sprecherin Antonia Mega. Der letzte Arbeitstag im Altstandort mit dem markanten Glasturm ist demnach der Donnerstag, 14. November.
„Am Freitag (15. November, Anm. d. Red.) schließen wir das Gebäude“, sagt Antonia Mega. Für Notfälle wird zunächst ein Notdienst im Gebäude der Agentur für Arbeit am Nordring 14 bis 18 eingerichtet. Für die Bereiche Arbeitsvermittlung und Leistungsbewährung werden Ansprechpartner vor Ort sein, erklärt die Sprecherin.
Notdienst bis zum 22. November
Die rund 100 Mitarbeiter des Jobcenters, denen in den kommenden Jahren wohl weniger Geld aus dem Bundeshaushalt für ihre Arbeit zur Verfügung gestellt wird, arbeiten während des Umzugs aus dem Homeoffice, erklärt Antonia Mega. „Wir sind online und telefonisch erreichbar.“ Rund zehn Tage sollen die Umzugsarbeiten andauern, ehe der Betrieb im Neubau vollends läuft.
Auch am Montag, 18. November, bleibt der Notdienst am Nordring. Das soll sich aber schon am Dienstag, 19. November, ändern. Dann soll der Notdienst in den Neubau an der Viktoriastraße umziehen.

Bis einschließlich Freitag, 22. November, befindet sich das Jobcenter weiter im Notbetrieb. Am Montag, 25. November, empfangen die Jobcenter-Mitarbeiter dann erstmals Kunden im Neubau. „Wir hoffen, dass beim Umzug alles gut geht“, sagt Antonia Mega zu den Planungen.
Es ziehen nicht nur Abteilungen aus dem Bahnhofsgebäude um, sondern auch Abteilungen aus der Geschäftsstelle in Kamen und aus dem Agentur-für-Arbeit-Gebäude am Nordring, sagt Antonia Mega.
Nachmieter für den Bahnhof
Wann die letzten Restarbeiten seitens des Jobcenters im Altstandort am Bahnhof abgeschlossen sind, könne sie nicht beantworten. „Wir stehen mit dem Eigentümer in engem Austausch.“
Dabei handelt es sich um die städtischen Wirtschaftsbetriebe (WBU). Dort plant man eine umfangreiche Sanierung des Bürogebäudes – auch energetisch. Das werde mehrere Monate in Anspruch nehmen, so Stadtsprecher Kevin Kohues. Einen Nachmieter für den Stadtort gibt es demnach noch nicht.

Nach dem Jobcenter-Neubau steht schließlich die weitere Überplanung der unbebauten Fläche an der Viktoriastraße an. Die Victoria Grundstücks GmbH plant neben dem neuen Jobcenter ein modernes Mischgebiet mit 260 Wohnungen sowie Platz für Gewerbe und Dienstleister.
Befürchtungen, die Betriebserweiterung der Firma Wilhelm Westermann auf der gegenüberliegenden Seite der Viktoriastraße wirken sich auf das Projekt aus, haben sich nicht bewahrheitet. Das Traditionsunternehmen arbeitet seit Kurzem rund um die Uhr in einem Dreischichtbetrieb. Ein Lärmgutachten der Stadt hatte die diesbezüglichen Bedenken weitgehend ausgeräumt.
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