23 Jahre lang lag das Gelände, direkt nördlich des Bahnhofs Unna, brach. Mit dem nun fertigen Rohbau des künftigen Jobcenters ist ein erster erkennbarer Schritt gemacht. Für den übrigen Teil des 56.000 Quadratmeter umfassenden Geländes hat die Grundstückseigentümerin, die Viktoria Grundstücks GmbH & Co. KG, einige Pläne.
Erstes Gebäude auf neuem Viktoria-Gelände feiert Richtfest
Am 26. September feierte die GmbH zusammen mit dem beauftragten Bauunternehmen Ten Brinke und dem Jobcenter Kreis Unna als künftiger Mieter Richtfest, also die Fertigstellung des Rohbaus.

Im Oktober 2024 soll das Jobcenter in dem fünfgeschossigen Gebäude seine Arbeit aufnehmen. Es biete Platz für 199 Büroräume, so die Viktoria Grundstücks GmbH & Co. KG in einer Pressemitteilung. Der Neubau nehme zusammen mit Parkflächen 10.000 Quadratmeter ein und koste die Investorin und Grundstückseigentümerin rund 22 Millionen Euro. Darin enthalten sei auch die Sanierung des Bodens.
Ende 2022 wurde der Boden des Geländes von giftigen Altslasten befreit und neu verdichtet.
Investorin betont Umweltfreundlichkeit des Baus
Der Bau des Jobcenters sei ein „Effizienzhaus“ nach den Standards der öffentlich-rechtlichen Förderbank KfW. Es benötige demnach maximal 40 Prozent Primärenergie, verglichen mit einem Referenzgebäude nach Gebäudeenergiegesetz (GEG).
Zudem seien Dachbegrünungen ebenso geplant wie das Anbringen von Photovoltaik-Anlagen. In den Pflanzbeeten sollen heimische Sträucher wachsen, an der Fassade seien Fledermausquartiere und insektenfreundliche Beleuchtung vorgesehen.
Das sind die weiteren Pläne für das Gelände
Das gesamte Gelände, umringt vom Bahnhof Unna, der Hammer Straße, der Viktoriastraße und der Höingstraße, zählt 56.000 Quadratmeter Fläche. Neben dem nun fertigen Rohbau des neuen Jobcenters soll sich eine Mischung aus Wohn- und (geräuscharmer) Gewerbefläche ansiedeln.
Die Viktoria-Grundstücks GmbH & Co. KG als Grundstückseigentümerin und die Stadt Unna befinden sich dazu nach wie vor in Planungsgesprächen. Die GmbH spricht bei dem Gesamtprojekt von einer „Reaktivierung der Industriebrache“ in Unna.

Stand jetzt sind für das Gelände rund 260 verschiedenartige Wohnungen in vier- bis fünfgeschossigen Häusern geplant. Teilweise als Eigentumswohnungen, teilweise als sozialer Wohnungsbau.
Darunter mischen sich Räumlichkeiten für „Dienstleistungen, nicht störende Produktion, Bildungsangebote und auch soziale Dienste“ wie eine Kindertagesstätte und eine Pflegestation, so der Plan.
Das Gelände soll einerseits ausreichend Parkplätze bieten, andererseits soll der Kernbereich autofrei bleiben. Dazu passend wollen die Grundstückseigner dort Möglichkeiten zum Car- und Bike-Sharing schaffen. Auch Geothermie und Wärmepumpen für die kommenden Gebäude seien Teil der derzeitigen Planungen.
Das Gelände soll zudem komplett barrierefrei gestaltet werden, sowohl aus Perspektive von älteren Menschen als auch von Menschen mit Behinderungen.
„Wieviel davon realisiert werden kann, das wird aktuell von Gutachtern und Fachplanern ermittelt“, so Karin Rose, Geschäftsführerin der Viktoria Grundstücks GmbH & Co. KG.
Die GmbH lasse zudem noch prüfen, wie das Wohnquartier optimal gegen den Lärm der Bahnstrecke zu schützen ist. Ebenso sei die weitestgehende Nutzung des Regenwassers bei gleichzeitigem Schutz gegen Starkregenereignisse ein Thema, an dem die Fachleute arbeiten.
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