Inzwischen ist Haustechnik Krause wieder am Markt: Mit dem etablierten Namen und mit einem starken Partner-Betrieb aus Hamm für den handwerklichen Part im Hintergrund ist Unternehmerin Anja Krause wieder ins Geschäft eingestiegen. Und auch für den früheren Firmensitz im Indupark hat Krause nun Lösungen gefunden, die bald greifen sollen. So berichtet sie es unserer Redaktion.
Dass genau in diese Phase die Nachricht von einer Zwangsversteigerung am Amtsgericht Unna hineinplatzt, löst bei Anja Krause Unverständnis und Erschütterung aus. „Dieser Termin wird nicht stattfinden“, erklärt die Witwe des 2021 verstorbenen Unternehmensgründers Conrad Krause kämpferisch. Dass er überhaupt angesetzt worden ist, störe die Arbeit an einem Neubeginn für den Traditionsbetrieb und auch für den Standort.
Der Firma Krause ist der Neustart schon gelungen
Dass beides – Firma und Firmensitz – künftig getrennt werden müsse, hatte Anja Krause bereits 2024 angekündigt. Offen sprach sie über die tiefe persönliche Krise, in die sie der Tod ihres Mannes gestürzt hatte, aber eben auch über ihr Comeback. Denn was ihr Kraft gegeben habe, das seien die Anfragen von Kunden, die auch in der dunklen Phase immer wieder bei ihr anriefen, um die Firma Krause für Aufträge rund um Heizungs- und Klimatechnik zu buchen. „Ihr Vertrauen lässt mich weitermachen“, sagt sie.
Breiter Branchenmix aus Mietern für den Firmensitz
Nach dem Neustart der Firma Krause soll nun auch die Immobilie im Indupark wiederbelebt werden. Für ihr neues Geschäftsmodell mit dem Partner aus Hamm braucht es keine Räume dieser Größe in Unna. Verschiedene Lösungen standen im Raum, auch ein Verkauf. Dann aber erwies sich die Vermietung als gangbarer Weg.
Krause gibt nun bekannt, mit verschiedenen Nutzern einig geworden zu sein.
In absehbarer Zeit einziehen würden demnach eine sehr bekannte Firma für Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik, die im Indupark einen Ausstellungsraum eröffnen will, ein Beratungsdienstleister („Coach“), ein Anwalt und eine Lagernutzung. „Ich freue mich schon, wenn wieder Leben im Haus ist“, sagt Anja Krause.
Auf dem Weg zu einem Neuanfang erscheint es als herber Rückschlag, dass nun der Termin für eine Zwangsversteigerung am Amtsgericht Unna anberaumt worden ist. Die Situation schaffe Unruhe, die sie wahrlich nicht brauchen könne, meint Anja Krause. Und: Sie sei völlig unnötig. Denn auch mit ihrer Hausbank, die das Versteigerungsverfahren als Gläubigerin betreibt, stehe sie in guten Verhandlungen und kurz vor einem Abschluss. Die Mittel, die Forderungen zu erfüllen, seien vorhanden. Allein die persönlichen Herausforderungen in der Zeit nach dem Tod ihres Mannes erklären demnach, dass es bis zu einer Terminansetzung gekommen ist.
Versteigerungstermin am Amtsgericht Unna
Tatsächlich kommt es in Unna immer wieder vor, dass Zwangsversteigerungen von Immobilien bereits angesetzt sind, die Termine dann aber doch abgesagt werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Oft gelingt es Eigentümern und Gläubigern noch rechtzeitig, eine für beide Seiten günstigere Lösung zu vereinbaren.
Verkehrswert liegt bei 1,16 Millionen Euro
Im aktuellen Fall ist der Termin für den Firmensitz von Haustechnik Krause zunächst für den 28. März angesetzt. Geboten werden könnte dann für ein Grundstück mit 3155 Quadratmetern Fläche und einer Bebauung, die aus drei Teilen in den Jahren 2002 und 2021 entstanden ist. Es besteht aus Hallenflächen, Büroräumen und einer Doppelgarage.

Der Sitz von Haustechnik Krause ist nicht die einzige große Firmenliegenschaft in Unna, für die zurzeit neue Nutzer gesucht werden. Ebenfalls im Indupark ist die Liegenschaft von Wächter Ladenbau zu haben. Und aus dem Immobiliensitz von Unternehmer Thomas Wiese bietet eine Berliner Unternehmensberatung zurzeit das ehemalige Equitan-Gebäude an der Massener Straße und den früheren Hotel- und Restaurantbetrieb Landhaus Massener Heide an.