Ein Blick in den Technikraum der alten Eissporthalle: Nachdem auch der letzte dieser Verdichter (blau) ausgefallen war, ließ sich der Boden der Eislauffläche nicht mehr herunterkühlen. Trotzdem hofft „Unna braucht Eis“, den Partnern in Solingen noch Ersatzteile vermitteln zu können.

Ein Blick in den Technikraum der alten Eissporthalle: Nachdem auch der letzte dieser Verdichter (blau) ausgefallen war, ließ sich der Boden der Eislauffläche nicht mehr herunterkühlen. Trotzdem hofft „Unna braucht Eis“, den Partnern in Solingen noch Ersatzteile vermitteln zu können. © UDO HENNES

Unnas Eissporthalle als Teilespenderin für eine kleine Schwester

dzPolitik

Der Abriss der Eissporthalle in Unna ist beschlossene Sache. Zumindest Teile der Anlage könnten dem Sport dennoch dienen – nicht in Unna, sondern in Solingen.

Unna

, 24.08.2022, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Blick der Eishallen-Bewegung aus Unna geht dieser Tage ins Bergische Land. Die Eishalle in Solingen weist einige Gemeinsamkeiten mit der in Unna auf – nicht nur technisch, sondern auch hinsichtlich ihrer Geschichte, die aber in Solingen nun ein anderes Ende findet.

Bis auf die Tribüne seien die beiden Hallen in Solingen und Unna baugleich, dabei zudem fast gleichaltrig, erklärt Wilhelm Ruck von der Bürgerinitiative „Unna braucht Eis“. Auch in Solingen stand das Aus der Halle im Raum. Allerdings sei es dort nun abgewendet worden – durch einen Beschluss, der den Betrieb der Halle an einen Verein überträgt. Die Stadt Solingen will dem EC Bergisch Land sogar noch 163.000 Euro Anschubhilfe als Budget für Reparaturen mitgeben.

In Solingen werde nun das Konzept umgesetzt, dass „UbE“ für die Eissporthalle in Unna vorgelegt habe, sagt Ruck. „Das freut uns sehr und zeigt uns, dass wir damit genau richtig lagen.“ Nur sei Unna eben nicht Solingen.

In der Kreisstadt am Hellweg ist der Abriss der Halle beschlossene Sache. Ein über Jahre laufendes Hin-und-Her mit zwei Bürgerentscheiden hat die Stadt und den Eissport an diesen Punkt geführt. Die WBU als Eigentümerin der Immobilie bereitet den „Rückbau“ der Eishalle vor. Zuletzt wurden zum Beispiel die Sitzschalen der Tribüne an Interessenten abgegeben, auf dass sich in Kellerbars und Gärten der Stadt künftig Platz nehmen lässt wie einst in der Eishalle.

Die Initiative „Unna braucht Eis“ will sich nun für eine weitere Teileverwertung stark machen. „Wir vermitteln die Übernahme von Bauteilen der Kälteanlage und hoffen, dass dies reibungslos gelingt“, erklärt Wilhelm Ruck. So könne die Eishalle in Unna wenigstens noch der kleinen Schwester in Solingen dienen – als Ersatzteilspender.

Die Kälteanlage gilt als technisches Herzstück einer Eishalle. In Unna war es gerade sie, die den Anfang vom Ende der Halle ausgelöst hat. Im Sommer 2018 fiel bei der Vorbereitung auf die neue Saison der letzte noch funktionierende Kompressor der Eisaufbereitung aus. Der Schaden galt als irreparabel. Trotzdem hofft Ruck, dass in der Anlage noch genügend funktionierende Substanz steckt, um sie den Solingern zur Verfügung zu stellen, auf dass ihnen ein ähnliches Problem erspart bleibe.

Jetzt lesen

Schlagworte: