Weniger Busse, unzuverlässige Züge Braucht Unna jetzt einen E-Scooter-Verleih?

E-Scooter-Verleih als Möglichkeit für mehr Mobilität
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Sie stehen am Dortmunder Hauptbahnhof, flitzen durch Soest und landeten in Köln haufenweise im Rhein: E-Scooter sind deutschlandweit zu einem beliebten Mobilitätsmittel geworden – aber genauso umstritten. In Unna kann man bislang keine E-Scooter ausleihen.

Bus-Linien sollen reduziert werden

Sollte sich das ändern? Der Kreis Unna erstellt derzeit einen neuen Nahverkehrsplan. Der Entwurf sieht für Unna nicht nur die Reduzierung von Bushaltestellen vor, sondern auch das Wegfallen von ganzen Linien. An den Plänen gibt es massive Kritik. Schließlich sei Bahnfahren als Alternative ein „Roulette-Spiel“.

Weil auch stadtnahe Wohngebiete wie die Gartenvorstadt und der Kastanienhof von den Streichungen beim Busverkehr betroffen wären, könnte ein E-Scooter-Verleih ein Stück weit Mobilität garantieren und die Unabhängigkeit vom Auto aufrechterhalten.

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Mit bis zu 20 km/h sichern die Leihroller ein schnelles Vorankommen. Für eine Fahrt von Massen oder Königsborn in die City oder vom Bahnhof in eines der Industriegebiete ist das allemal ausreichend.

Selbst im Mobilitätskonzept der Stadt Unna finden sich die elektrischen Roller bereits wieder – wenn auch nur am Rande. Darin werden die E-Scooter im Sharing-Angebot als Ergänzung zum ÖPNV gesehen. Der konkrete Vorschlag: Es könnten beispielsweise Abstellzonen an Mobilstationen entstehen.

Haltepunkt Unna-Lünern: Dort laufen die Bauarbeiten für eine neue Radstation.
Die Bauarbeiten für die Mobilstation in Lünern laufen. Eine Fläche für E-Scooter ist dabei nicht vorgesehen. Die Stationen werden als potenzielle Abstellfläche für Leihroller in Betracht gezogen. © Udo Hennes (Archiv)

Stadt baut zwei Mobilstationen

Mobilstationen sind Orte, die verschiedene Mobilitätsangebote miteinander verknüpfen. Solche Stationen sind derzeit am Bahnhof Königsborn sowie am Haltepunkt in Lünern in der Entstehung. E-Scooter spielen bei den Projekten allerdings (noch) keine Rolle.

Dass E-Scooter-Sharing für die Anbieter nicht nur in Metropolen wie Berlin, Köln und Hamburg attraktiv ist, beweist das nahegelegene Soest. Dort ging im März der Anbieter „Zeus“ an den Start, nachdem sich zuvor mit „Bird“ ein anderer zurückgezogen hatte.

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Gleichwohl lösen die E-Scooter nicht überall Jubelstürme aus – vielerorts gibt es Kritik an unachtsam abgestellten Fahrzeugen. In Köln waren die Roller zum Teil haufenweise im Rhein gelandet.

Wären E-Scooter ein Gewinn für Unna? Schreiben Sie uns Ihre Meinung gerne an unna@hellwegeranzeiger.de.

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