Sie kühlen die Luft, befreien sie von Schadstoffen und sie spenden in den heißen Sommertagen Schatten: Vitale Bäume beeinflussen das Stadtklima positiv. Doch längst nicht alle Bäume überleben die immer heißer werdenden Sommer. Darüber, welche stadteigenen Bäume gefällt werden dürfen, entscheidet in Unna die Baumschutzkommission. Jetzt steht fest: Etliche Bäume dürfen gefällt werden.
Westfriedhof und Schulstraßen-Parkplatz
Darunter befinden sich unter anderem 13 Exemplare, die auf dem Westfriedhof stehen. Sie sind abgängig. So wird das allmähliche Absterben eines Baumes über einen längeren Zeitraum bezeichnet. Am Hertinger Tor, dort entsteht derzeit der neue Bildungsstandort aus Kita, Grundschule und OGS, muss ein Feldahorn für den Bau des Lehrerparkplatzes weichen. Der Baum soll durch eine Neupflanzung ersetzt werden.
Die Kommission, bestehend aus Politikern, nickt die Baumfällungen aber keinesfalls nur ab. Das Fällen von drei Linden am Schulstraßen-Parkplatz – ein privater Antrag – wurde genauso abgelehnt, wie der Rückschnitt von Bäumen am Brockhausplatz. Dort sah der Antragssteller eine Gefahr durch Sturmschäden.

Wird ein Stadtbaum ohne diese Erlaubnis gefällt, drohen Konsequenzen. Die Stadt stellte kürzlich nach einem solchen Fall klar: Baumfrevel ist kein Kavaliersdelikt. Dem Täter – Hinweise auf den Verursacher lägen bereits vor, so die Stadt in einer Mitteilung – winkt eine Strafanzeige.
Über einen Baum wurde in der Baumschutzkommission nicht zum ersten Mal beraten: Eine Gleditschie in der Saarstraße in Königsborn bildet mehrere Zentimeter lange Dornen aus. Weil diese schon Autoreifen und Schuhe durchstochen haben, hatten Anwohner die Fällung im vergangenen Jahr beantragt. Schlussendlich bekam der Baum „Bewährung“. Die Stadtbetriebe sollten seitdem die Dornen konsequent kappen und das Umfeld pflegen.
Bäume bei Brand abgestorben
Die Anwohner sind mit der Arbeit weitestgehend zufrieden. Die Pflege soll fortgesetzt werden, der Baum bleibe auf „Bewährung“. Eine weitere Gleditschie an der Saarstraße werfe zudem so viele Schoten ab, dass der Boden „glitschig“ werde, monierte Max Jülkenbeck (SPD) nach Gesprächen vor Ort. Die Straßenreinigung obliege den Anwohnern, antwortete der Erste Beigeordnete, Sandro Wiggerich. Aber es schade auch nicht, da ein Auge drauf zu werfen, fügte er hinzu.
Weitere Bäume sollen an folgenden Stellen gefällt werden:
- ein Spitzahorn, eine Schwarzerle, eine Rosskastanie, die nach dem Scheunenbrand im Kurpark abgestorben sind
- zwei Bäume an der Lünerner Bahnhofstraße für den Neubau eines Gewölbedurchlasses (Ersatzpflanzung ist vorgesehen)
- 43 Bäume auf dem Stadtgebiet, die abgängig sind und wo teilweise Gefahr besteht (Antrag der Stadtbetriebe)
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