Aus der Politik kommen Vorbehalte gegen das Synthetik-Eis
Eishalle Unna
Die Idee, mit Synthetik-Eis als Ergänzung die Eishalle Unna auch in den Sommermonaten zu betreiben, bekommt Gegenwind. Zwei Fraktionen äußern sich kritisch.

Über eine Woche lang konnten Freizeit- und Profisportler die Flächen aus Synthetik-Eis in den Hellweg-Sporthallen testen. Der KJEC möchte die Platten als Ergänzung zu dem „echten“ Eis in den Wintermonaten nutzen. © Udo Hennes
Kurzzeitig hatte Unna wieder eine Eishalle: Das Test-Projekt des Königsborner Jugendeishockey-Clubs (KJEC) sollte eine Möglichkeit aufzeigen, wie die Eishalle Unna nach einer Sanierung auch im Sommer zum Eislaufen genutzt werden könnte: Eine Woche lang testeten Eissportler und Hobbyläufer die Synthetik-Platten in den Hellweg-Sporthallen. Jetzt melden sich erste Politiker mit ihren Einschätzungen zu der Idee zu Wort.
Wenig überzeugt ist offenbar die Fraktion „Wir für Unna“: Sie hat einen Antrag an den Rat der Stadt Unna gestellt, dass die Verwaltung keine zusätzliche Kunststofffläche „als Sommerersatz“ weiterverfolgt, sofern eine Reihe von „Problemen“, die die Fraktion identifiziert hat, nicht vorher gelöst sind.
Die Vereinbarkeit der Synthetik-Eisfläche mit dem vom Unnaer Rat festgestellten „Klimanotstand“ und dem „European Energy Award“ möchten die Fraktionsmitglieder ebenso geklärt wissen wie eine mögliche Förderfähigkeit des Kunststoffbelags und diverse Kosten, die sich in Folge der Anschaffung ergeben könnten.
FLU besorgt über Bruch zwischen „UbE“ und dem KJEC
Probleme an anderer Stelle sieht dagegen die Fraktion der Freien Liste Unna (FLU). Sie sieht die Gefahr, dass das eigentliche Ziel – die Sanierung der Eishalle Unna – aus dem Blick geraten zu droht. Bisher habe der „großen Allianz der Hallengegner“, zu der die FLU nahezu allen politischen Kräfte im Unnaer Rat zählt, das Bündnis „Unna braucht Eis“ (UbE) gegenüber gestanden.
„Die wichtige Geschlossenheit des Bündnisses aus Befürwortern der Eishalle und den Vereinen des Unnaer Eissports droht nunmehr an einer Frage zu scheitern, die in der jetzigen Phase noch gar nicht abschließend entschieden werden muss“, beklagt die FLU-Fraktion. Das Synthetik-Eis-Projekt hatte der KJEC ohne „Unna braucht Eis“ realisiert; der Kontakt zwischen den beiden Vereinen scheint zum Erliegen gekommen zu sein.
Erst Sanierung, dann Entscheidung über Synthetik-Eis
Die FLU-Fraktion fordert, dass die Entscheidung über die Frage, ob das synthetische Eis zusätzlich angeschafft werden sollte, einzig der spätere Betreiber der Halle anhand eigener Wirtschaftlichkeitsberechnungen final treffen sollte. Zum jetzigen Zeitpunkt bleibe die durch den Bürgerentscheid verpflichtende Sanierung der Halle das vorrangige Ziel, das nicht durch einen Streit über später zu klärende Detailfragen gefährdet oder weiter verzögert werden dürfe, so die FLU.