Anwohner der Rostocker Straße empört über „plötzliches“ Parkverbot
Verkehr
Mehrere Anwohner der Rostocker Straße sind sauer. Dass die Stadt Unna ihnen das Parken am Straßenrand untersagt und „Warn-Knöllchen“ verteilt, sorgt bei ihnen für Unverständnis.

Neben den Autos, so argumentiert die Stadt Unna, sei auf der Rostocker Straße zu wenig Platz für Rettungsfahrzeuge. Ein Parkverbot soll durchgesetzt werden. © Marcel Drawe
Ein scheinbar „plötzliches“ Parkverbot auf der Straße vor ihren Häusern sorgt bei Anwohnern der Rostocker Straße in Massen für Empörung. Sie wissen nicht, wo sie ihre Fahrzeuge alternativ abstellen sollen und fragen sich, warum die Stadt gegen das Parken vorgeht.
„Heute früh hatte ich einen Zettel hinter dem Scheibenwischer, dass ich im Parkverbot stehe“, berichtet ein Anwohner. Von der Frau, die die „Warn-Knöllchen“ verteilte, erfuhr er, dass auf der Straße aus der Straßenverkehrsordnung heraus seit jeher ein Parkverbot gelte. Hintergrund: Parken die Autos am Straßenrand, bleibt auf der Straße nicht genug Platz.
Parkraum im Vorgarten als Alternative
„Das war 30 Jahre lang alles kein Problem. Ich frage mich, woher das jetzt kommt“, sagt der Mann, der lieber anonym bleiben möchte. Von dem Parkverbot seien mindestens 30 bis 40 Anwohner betroffen, für die es in der Nähe keine Alternativen gebe. Der Mann wendete sich an die Stadt und bekam dort gesagt, dann müsse er notfalls eben in seinem Vorgarten Parkraum schaffen.
Das aber ist für den Anwohner keine Alternative. „Ich halte das für einen Schildbürgerstreich. Man könnte auch halb auf dem Gehweg parken, dann bliebe immer noch genug Platz für einen Kinderwagen“, sagt er.
Das sieht die Stadtverwaltung anders. Ihr Sprecher Christoph Ueberfeld argumentierte, dass die Zahl der parkenden Autos immer mehr zugenommen habe. Probleme gebe es etwa im Bereich einer Kurve. „Wir können das Parken aber nicht nur in einer Kurve sanktionieren, das Verbot gilt für den gesamten Straßenzug“, so Ueberfeld.
Stadt: Feuerwehr kommt möglicherweise nicht durch
Vor allem aber fürchtet die Stadt, dass die Feuerwehr im Falle eines Einsatzes nicht mehr durchkomme. „Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, das Rettungsfahrzeuge durchkommen“, betont Stadtsprecher Ueberfeld. Es gehe also vor allem um die Sicherheit.
Dieses Argument zählt für einen zweiten Anwohner, der sich an diese Redaktion wandte, nicht: „Es hat hier ja schon gebrannt und da war das überhaupt kein Problem.“ Neben dem hälftigen Parken auf dem Gehweg sieht er auch die Einrichtung einer Einbahnstraße als mögliche Alternative.
Ortsvorsteher könnte eingeschaltet werden
Das Problem an der Rostocker Straße hält er übrigens nicht für hausgemacht. Auch Besuch von Anwohnern der Oberen Roonstraße stelle die eigenen Autos oft auf der Rostocker Straße ab. Möglicherweise, so deutet er an, müsse Massens Ortsvorsteher Dr. Peter Kracht hinzugezogen werden, um eine Lösung zu finden. Zwei Wochen will die Stadt die Parkverstöße noch dulden, danach dürfte es für parkende Anwohner teuer werden.