
© Marcel Drawe
Wintereinbruch: Feuerwehr bleibt in erhöhter Alarmbereitschaft
Schnee und Eis
Die Schnee-Situation hat sich etwas entspannt. Die Feuerwehr Unna war für einen Katastrophenfall gerüstet, der zum Glück nicht eingetreten ist. Sie bleibt aber in erhöhter Alarmbereitschaft.
Eisregen lässt Strommasten einknicken - Chaos bricht aus. Dieses Szenario ist im Zuge des Wintereinbruchs nicht eingetreten. Die Feuerwehr aber war darauf vorbereitet. Und noch immer bleibt sie in Alarmbereitschaft.
Befehlsstellen in drei Feuerwehrhäusern
Die Freiwillige Feuerwehr hatte wegen der Unwetterprognose am vergangenen Samstag an mehreren Stellen in Unna Strukturen für den Ernstfall hochgefahren. An der Hauptwache an der Florianstraße besetzten hauptamtliche und ehrenamtliche Kräfte eine Einsatzzentrale.
Der Grundgedanke: Kommt es aufgrund von Schnee und Eis zu einer Katastrophe, dann hätte die Unnaer Wehr von der Zentrale aus ihre Kräfte selbst gesteuert und damit die Kreis-Leitstelle entlastet.
Computer stehen bereit, Karten vom Stadtgebiet geben schnell Überblick.
Ähnlich sieht es an drei weiteren Orten aus, den dezentralen Befehlsstellen: In Stockum ist das Feuerwehrhaus die Kommandozentrale für den Unnaer Osten. Von Billmerich aus würden Einsätze im Süden koordiniert. Das Feuerwehrhaus Afferde ist die Befehlsstelle für den Norden und Westen des Stadtgebiets.

Ein Blick in den Stabsraum der Unnaer Feuerwehr: Christian Luppa (3.v.l., stv. Sachgebietsleiter) demonstriert mit Mitarbeitern der hauptamtlichen Wache die Arbeit in der eigens für den Wintereinbruch eingerichteten Zentrale. © Marcel Drawe
Ein Szenario: flächendeckender Stromausfall
In diesen Gebäuden könnten eigene Stromaggregate für Energie sorgen, sollte es nötig sein. Ein flächendeckender Stromausfall, ein massives Aufkommen von Verkehrsunfällen: „Zum Glück ist das alles nicht geschehen“, sagt Hendrik Zur Weihen, Leiter der Unnaer Feuerwehr. „Aber wir sollten vorbereitet sein.“
Schneeketten bleiben noch aufgezogen
Das galt und gilt auch technisch: Ein Rüstwagen mit Seilwinde wurde zusätzlich besetzt. An Feuerwehrfahrzeugen wurden Schneeketten aufgezogen, Rettungswagen haben Reifen mit Spikes. „Das dauert länger, als sie abzunehmen“, so Zur Weihen. Die Wagen sollen weiterhin so ausgerüstet bleiben. „Alles jenseits von Hauptverkehrsstraßen ist immer noch schwer befahrbar“, sagt der Feuerwehrchef.
Bis Montagabend hielt der Führungsstab regelmäßig Videokonferenzen ab, um über die Lage zu informieren. Die Strukturen seien dann leicht zurückgefahren worden, wären aber immer noch in kürzester Zeit wieder aktiv, erklärte Zur Weihen am Donnerstag. Ein solcher Führungsstab sei nur leistbar „im Zusammenspiel der beiden Zweige der Feuerwehr“, so der Wehrleiter. Ehrenamtler und Berufsfeuerwehrleute arbeiten Hand in Hand.
Gefahr: Tauwetter tagsüber
Wahrscheinlich gilt diese erhöhte Alarmbereitschaft bis zum Wochenende. Es müsse weiterhin mit besonderen Ereignissen gerechnet werden, so Zur Weihen. Wenn es beispielsweise tagsüber taut und nachts wieder friert, kann schon wieder ein erhöhtes Unfallrisiko entstehen.
Jahrgang 1979, stammt aus dem Grenzgebiet Ruhr-Sauerland-Börde. Verheiratet und vierfacher Vater. Mag am Lokaljournalismus die Vielfalt der Themen und Begegnung mit Menschen. Liest immer noch gerne Zeitung auf Papier.
