Eltern sollen testen: Grundschul-Leiterin will sich nicht zu früh freuen

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Eltern sollen testen: Grundschul-Leiterin will sich nicht zu früh freuen

dzCorona-Pandemie

Zur kommenden Woche wird die Teststrategie in den Schulen verändert. Eine Schulleiterin aus Holzwickede sieht darin Chancen, will sich aber auch nicht zu früh freuen.

Holzwickede

, 22.02.2022, 14:41 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ab kommender Woche greift eine Änderung, die das NRW-Schulministerium beschlossen hat: Schüler werden ab Montag, 28. Februar, nicht mehr in der Schule, sondern Zuhause von ihren Eltern getestet. Kritiker haben die Sorge, dass das Infektionsgeschehen an Schulen dadurch mehr um sich greifen könnte. Befürworter haben die Hoffnung, dass es in der Hand der Eltern organisierter und verlässlicher wird.

Denn bisher, so berichtet Katja Buschsieweke, Leiterin der Dudenrothschule in Holzwickede, gibt es bei der Auswertung der Pooltests mitunter Komplikationen. „Es gelingt uns nicht, dass alle positiven Fälle identifiziert werden“, sagt sie. Der Beweis dafür sind die zahlreichen Corona-Fälle in den Bildungseinrichtungen.

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Der neuen Teststrategie steht sie tendenziell positiv gegenüber: „Wir haben tatsächlich eine Abfrage im Kollegium gemacht. Und es hat sich so ergeben, dass die Mehrheit des Kollegiums sich dazu entscheiden hat, das in die Hand der Eltern zu geben“, erläutert die Grundschulleiterin.

Die neue Testverordnung sehe allerdings vor, dass die Schulkonferenz das Testen per Beschluss wieder in die schulische Hand geben kann. Zum Beispiel wenn sich das Infektionsgeschehen drastisch ändert.

„Versuchen den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten“

„Wir mussten feststellen, dass die Welle auch über uns geschwappt ist, es gab viele, viele Fälle“, sagt Buschsieweke. Sie hofft, dass die neue Teststrategie ein Weg zu etwas mehr Normalität bedeutet. „Wir versuchen, den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten“, so die Grundschulleiterin.

Es sei „das oberste Ziel, den Distanzunterricht zu vermeiden“, auch wenn Buschsieke Home Schooling in den kommenden Wochen nicht für ausgeschlossen hält.

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„Die Sorge habe ich zwar direkt nicht, aber ich behalte die Lage immer im Auge. Dass mal zu viele Kinder in Quarantäne müssten, wäre gar nicht mal ausschlaggebend. Meine Gedanken gehen eher in die Richtung, dass es zu viele Lehrer trifft. Das liegt aber in meiner Natur, dass ich tendenziell eher geneigt bin pessimistischer auf die Dinge blicke und mich dann lieber positiv überraschen lasse“, so Buschsieweke.

Im Kollegium der Dudenrothschule sei man aus zwei Gründen von der neuen Marschroute überzeugt: Durch das Testen im Schulalltag fällt zum einen mehr Unterricht aus. Das zweite Argument ist die mitunter chaotische Erfassung von Corona-Fällen. Wenn man voraussetzt, dass alle Eltern die Tests ordnungsgemäß durchführen, erhofft man sich also mehr Verlässlichkeit.