Junge spuckt Unnaerin (86) im Kurpark an – jetzt hat sie Corona

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Junge spuckt Unnaerin (86) im Kurpark an – jetzt hat sie Corona

dzCorona-Infektion

Ein Vorfall im Kurpark erschüttert eine alte Dame aus Unna und ihre Familie: Ein Junge soll die Seniorin angespuckt haben. Danach sei sie krank geworden: Corona.

Königsborn

, 20.03.2022, 05:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine 86-jährige Frau aus Unna macht einen Zwischenfall öffentlich, der sie schwer getroffen hat. Sie hat sich mit dem Coronavirus infiziert – und das offenbar durch eine unappetitliche Begegnung im Kurpark: Ein Junge habe sie angespuckt.

Angespuckt beim Spaziergang im Park

Die Tochter der Seniorin berichtete unserer Redaktion von der Geschichte und bat darum, dass wir den Namen nicht öffentlich machen. Ihre Mutter war am zweiten Märzwochenende im Kurpark unterwegs. Mit dem Rollator unternahm sie eine Spazierrunde. Das habe sie bisher gern getan. Der Spaziergang gehörte zu den wenigen Unternehmungen im Alltag der 86-Jährigen.

Sie sei einem Jungen begegnet, etwa zehn oder zwölf Jahre alt. Die beiden hätten kein Wort gewechselt, sich bloß kurz in die Augen gesehen. Unvermittelt habe der Junge sie kräftig angespuckt.

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Einige Tage danach hätten bei der Seniorin coronatypische Symptome eingesetzt. Ein Test habe die Bestätigung geliefert: Sie hatte sich mit dem Virus infiziert, wie die Tochter erklärt. Für sie und ihre Angehörigen besteht kein Zweifel, woher diese Infektion stammt. Wie viele ältere Menschen habe die 86-Jährige sich in Zeiten der Pandemie stark isoliert, möglichst Abstand zu anderen gehalten, auf das Tragen der Maske geachtet.

Straftat per Tröpfcheninfektion?

Einen sicheren Nachweis, dass die Ansteckung von der Spuckattacke stammt, gibt es nicht. Aber: Bei Corona spricht die Fachwelt von einer Tröpfcheninfektion, also einer Ansteckung über Tröpfchen oder Aerosole in der Luft, die durch Husten, Niesen, Lachen oder Sprechen freigesetzt werden. Die Wahrscheinlichkeit, sich an Speichel einer anderen Person anzustecken, die selbst infiziert ist, ist also groß.

Liegt hier sogar eine Straftat vor? Anspucken an sich gelte als Beleidigung oder sogar als Körperverletzung. Besteht der Verdacht, dass eine Person vorsätzlich spuckt, die mit Corona infiziert ist, könne eine Strafanzeige wegen „des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung mittels der Beibringung von gefährlichen Stoffen“ gestellt werden. Darüber berichtet die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes auf ihrer Internetseite.

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86-Jährige „zum Glück geboostert“

Das Opfer in diesem Fall scheint zum Glück nicht schwer krank zu sein. Nach der Beschreibung der Tochter sind die Krankheitssymptome der Unnaerin nicht schwerwiegend. „Sie ist geboostert. Das ist ihr Glück.“ Doch der Vorfall sei für sie unfassbar. „Sie ist mit den Nerven fertig“, erklärt die Tochter. „Ich kann mir vorstellen, dass sie nicht mehr alleine mit dem Rollator rausgehen wird.“