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Polizeisprecher nach Corona-Vorfall: „Ins Gesicht spucken ist asozial“
Spuck-Attacke im Kurpark
Nach dem Spuck-Vorfall im Kurpark ermittelt die Polizei. Selbst ohne den Corona-Hintergrund nehmen die Beamten die Attacke auf die 86-Jährige ernst. Spucken sei einfach „asozial“.
Die Familie der 86-jährigen Unnaerin, die im Kurpark angespuckt wurde, hat Anzeige bei der Polizei erstattet. Deren Sprecher bestätigt: Spucken ist selbst dann eine Straftat, wenn das Opfer nicht körperlich krank wird. Der Seniorin verspricht die Polizei nach Möglichkeit zu helfen.
„Jemand anderem ins Gesicht zu spucken, das ist asozial“, erklärt Polizeisprecher Christian Stein. Bei der Polizei laufe aufgrund der Anzeige nach dem Vorfall am zweiten Märzwochenende ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung. Hat der Täter – man geht nach der Beschreibung der 86-Jährigen von einem etwa zwölfjährigen Jungen aus – die alte Dame tatsächlich mit Corona infiziert, dann ist sie tatsächlich körperlich verletzt.
Doch selbst wenn das nicht der Fall wäre, könne der Tatbestand der Körperverletzung erfüllt sein, so Stein. Dass die Seniorin erschüttert ist und, wie die Tochter berichtete, nach ihrer Genesung womöglich Scheu haben wird, das Haus zu verlassen, deute darauf hin, dass sie seelisch beeinträchtigt wurde – juristisch eine Form der Körperverletzung.
Stein erinnert daran, dass es vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 vermehrt zu Spuckangriffen auch gegen Einsatzkräfte gekommen war. Auch in diesen Fällen sei Anzeige erstattet worden.
Die Geschichte ist ein Fall für die Ermittler, aber auch für die Abteilung Opferschutz der Kreispolizeibehörde. Man werde Kontakt mit der betroffenen Seniorin aufnehmen. Stein: „Vielleicht können wir ihr Hilfe vermitteln.“
Jahrgang 1979, stammt aus dem Grenzgebiet Ruhr-Sauerland-Börde. Verheiratet und vierfacher Vater. Mag am Lokaljournalismus die Vielfalt der Themen und Begegnung mit Menschen. Liest immer noch gerne Zeitung auf Papier.
