In der langwierigen Diskussion um die Kontrolle der Stadttaubenpopulation in Unna gibt es eine Wendung: Die Stadt Unna hat nun doch einen alternativen Standort für einen Taubenschlag gefunden - dank einer Händlerin aus der Unnaer Innenstadt.
Taubenhaus jetzt zur Flügelstraße
Dass die Stadt Unna inzwischen davon absehen würde, das Taubenprojekt auf dem Platz an der Schulstraße anzusiedeln, hatte sich zuletzt abgezeichnet. Dass die Innenstadt doch eine Alternative bietet, dürfte einige jedoch trotzdem überraschen, zumal die Stadt den Standort Schulstraße lange als den einzig möglichen dargestellt hatte.
Jetzt soll der Taubenschlag an der Flügelstraße eingerichtet werden – hoch über der Flügelstraße, genauer gesagt. An diesem Mittwoch (29.11.) wurde der neue Standort präsentiert. Es ist das oberste Deck des Schnückel-Parkhauses.
Problem seit Jahren ungelöst
Claudia Keuchel (Bündnis 90/Die Grünen) erinnerte in einem Ortstermin an die lange Vorgeschichte. Schon als sie 2020 als Bürgermeisterkandidatin angetreten war, habe sie ein Taubenprojekt zu einem ihrer Ziele erklärt. Die Diskussion über eine Lösung des Stadttaubenproblems ist noch älter. Keuchel hat sich als Vermittlerin eingebracht und viele Gespräche mit dem Tierschutzverein, dem City-Werbering und der Stadt Unna geführt. Dass nun von der Schnückel-Inhaberin Silke Krischer der „erlösende Anruf“ kam, sei ein „Geschenk für Unna“, so Keuchel.

Schnückel bietet oberstes Parkdeck an
Krischer war Teilnehmerin eines Ortstermins an der Schulstraße gewesen. Dort hatte es ein Gespräch auch mit Café-Inhaberin Beate Moller gegeben. Deren Sorgen vor einem Taubenschlag direkt neben ihrer Außengastronomie könne sie sogar verstehen, sagte Krischer. Aber es sei für sie auch frustrierend gewesen, als sie erkannte, warum die Diskussion bisher nie zu einem Abschluss gekommen war: Jeder befürworte ein Taubenprojekt, „aber niemand will es vor seiner Tür haben“.
Die Schnückel-Chefin hat nun das oberste Parkdeck ihres Parkhauses angeboten. Dort soll kein Bauwagen aufgestellt werden, wie es die Stadt ursprünglich an der Schulstraße vorhatte, sondern ein einfaches Gebäude mit ähnlichen Ausmaßen. Der Standort ist aus Sicht des Tierschutzes ideal. Direkt in der Nähe hätten sie und ihre Mitstreiterinnen schon Stadttauben betreut, berichtete Sandra Abdinghoff vom Tierschutzverein. Sie zeigte sich sehr erfreut über die gefundene Lösung. Auch Bürgermeister Dirk Wigant dankte Silke Krischer für ihr Engagement.