Der ins Auge gefasste Standort für Unnas Taubenhaus trifft auf Ablehnung in der Gastronomie. Fest steht er noch nicht. Ob an der Schulstraße das Projekt zur Eindämmung der Stadttaubenplage umgesetzt wird, muss der Stadtrat noch entscheiden. Doch es zeichnet sich dieses Szenario ab: Entweder der Taubenschlag kommt zu dem umstrittenen Platz zwischen Schul- und Massener Straße - oder er kommt gar nicht.
Wirtinnen kritisieren Taubenhaus-Standort
Die wachsende Taubenpopulation in der Unnaer Innenstadt setzt die ehrenamtlichen Tierschützer zunehmend unter Druck. Unterdessen stellten die Gastronominnen Annett Kyncl und Beate Moller infrage, ob der Taubenschlag, mit dem Stadt und Tierschutzverein die Probleme lösen wollen, auf dem Reallabor-Platz der Schulstraße richtig aufgehoben wäre. Die Wirtinnen fürchten Beeinträchtigungen durch Kot, Geruch und Lärm, vor allem für den Garten des Café Moller.
Taubenprojekt verbunden mit Reallabor
Über das Taubenmanagement soll im Zusammenhang mit dem Projekt Reallabor entschieden werden, erklärte nun Stadtsprecher Kevin Kohues. Voraussichtlich in diesem Herbst soll der Rat ein Beschlusspapier erhalten, in dem die bisherigen Erfahrungen mit dem experimentellen Park ausgewertet werden. Dann wird entschieden, ob der Platz so bleibt und weiterentwickelt oder wieder in einen Parkplatz zurück verwandelt wird. Auch das Taubenhaus soll dann Bestandteil dieser Beschlussvorlage sein, so Kohues. „Am Ende wird die Politik die Entscheidung treffen.“

Stadt: Schulstraße alternativlos
Nach bisherigem Stand wird die Politik entscheiden, ob das Taubenprojekt an der Schulstraße umgesetzt wird oder überhaupt nicht. Der Platz an der „Rückseite“ der Fußgängerzone gilt als einzige Möglichkeit. Die Stadt Unna bleibt bei dem, was ihr Beigeordneter Markus von der Heide im August dem Rat erklärt hatte: Der Schulstraßen-Platz sei alternativlos, da der Westfriedhof ausscheide und kein Hausbesitzer bereit sei, einen Dachboden für einen Taubenschlag zur Verfügung zu stellen. Man ist sich auch einig, dass das Projekt zur Populationskontrolle nicht zu weit entfernt angesiedelt werden darf von der heutigen Taubenpopulation. Stadttauben gelten als sehr standorttreu.
Ziel: weniger Tauben
Stadtsprecher Kohues erklärt zudem, die vorgetragenen Sorgen aus der Gastronomie halte man für unbegründet. Die Tauben, um die man sich demnächst kümmern will, hielten sich jetzt schon im Umfeld des Platzes auf. „Und das Ziel besteht ja darin, die Population zu verringern. Wenn es gut läuft, haben wir am Ende weniger Tauben.“