
© Stefan Milk
SPD sieht für Unna wichtigere Aufgaben als den Betrieb einer Eishalle
Politik
Trotz des Rückhaltes von WfU, Linke-plus und Freier Liste lehnt die Mehrheit der Politik die Sanierung der Eissporthalle ab. Die SPD geht noch einen Schritt weiter. Sie greift auch den „Plan B“ an.
Sollte die Sanierung der alten Eissporthalle trotz eines zweiten Bürgerentscheides nicht zustande kommen, könnte ein kleinerer Neubau auf dem Massener Freizeitbadgelände immer noch zurück auf die Tagesordnung zurückkehren – so zumindest verständigte sich die Politik zuletzt, als es um die Idee einer Zusatzfrage in der Abstimmung am 15. Mai ging. Inzwischen aber mehren sich die Zeichen, dass es in dem Bürgerentscheid nicht nur um eine von zwei Varianten für den Eissport in Unna gehen wird, sondern um den Eissport an sich.
Deutlich gegen den „Plan B“ bezieht nun die SPD-Fraktion Stellung. „Wir sehen keine Sanierung der alten Eissporthalle. Aber wir sehen auch keinen Neubau in Massen“, erklärte der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im Rat, Sebastian Laaser, nun.
Beide Szenarien seien teuer und arbeitsintensiv. Die Stadt aber habe zurzeit wichtigere Herausforderungen zu bewältigen. Laaser verweist dabei zum Beispiel auf den erheblichen Mangel an Kindergartenplätzen, den seine Fraktion erst kürzlich angeprangert hat. Nach Darstellung der SPD seien die Familien von 280 Kindern in Unna nicht versorgt.
„Neue Kindergärten und eine Eishalle – beides müsste von der Allgemeinheit getragen werden. Aber der Bedarf an Kitaplätzen ist dringlicher. Und wer wirklich Eissport betreiben will, findet fünf Eishallen im Umkreis von 25 Kilometern um Unna“, so Laaser.
WfU: Neubau wäre für Unnas Rathaus gar nicht leistbar
Inwiefern die SPD mit ihrer deutlichen Ablehnung eine Mehrheit im Rat zustandebringen würde, ist nicht absehbar. Dass auch CDU und Bündnisgrüne zunächst einmal für den Bügerentscheid dazu raten, gegen die Sanierung der Halle zu stimmen, sagt prinzipiell noch nichts über einen etwaigen Plan B aus.
Allerdings hatte sich „Wir für Unna“ kritisch damit auseinandergesetzt. Die dreiköpfige Fraktion aus dem Stadtrat empfiehlt den Bürgern, am 15. Mai für die Sanierung der alten Halle zu stimmen, bezeichnet ein Neubauszenario dagegen als „Augenwischerei“. WfU-Fraktionschefin Ingrid Kroll verwies dabei auf die oft beklagte Überlastung der Bauverwaltung im Rathaus und einen daraus folgenden Projektstau: Gemäß der aktuellen Prioritätenliste würde ein Neubau wohl nicht vor 2026 angefasst.
Verwurzelt und gewachsen in der Hellwegbörde. Ab 1976 Kindheit am Hellweg in Rünthe. Seit 2003 Redakteur beim Hellweger Anzeiger. Hat in Unna schon Kasernen bewacht und grüne Lastwagen gelenkt. Aktuell beäugt er das politische Geschehen dort und fährt lieber Fahrrad, natürlich auch auf dem Hellweg.
