Nachdem Starkregen und Hochwasser in letzter Zeit in Nachbarländern wie Österreich, Tschechien und Polen verheerende Schäden angerichtet haben, wächst auch in Unna die Sorge vor derartigen Ereignissen – insbesondere in Massen. Dort war etwa im Juli 2021 der Massener Bach nach extremen Regenfällen über die Ufer getreten. Nach Jahren der Planung will die Kreisstadt Unna nun Abhilfe schaffen und eine Hochwasserrückhaltung bauen. Die CDU-Fraktion im Stadtrat hat bereits beantragt, dass dieses Projekt zur Priorität wird.
Die Stadtverwaltung Unna prüft derzeit verschiedene Ausführungen für eine effektive Hochwasserrückhaltung. Anders als etwa im Bimbergtal sind hier wohl mehrere kleinere Becken geplant, die entlang des Bachverlaufs zwischen Billmerich und Massen realisiert werden sollen. Nach der Variantenuntersuchung will die Stadtverwaltung Grundstücksverhandlungen für verschiedene potenzielle Standorte aufnehmen. Ein Ingenieurbüro wurde zudem mit der Vorplanung betraut.

Bereits ergriffene Maßnahmen seit 2021
Das Verfahren sieht eine Beteiligung der Unteren und Oberen Wasserbehörde (Kreis Unna/Bezirksregierung Arnsberg) sowie aller erforderlichen Träger öffentlicher Belange vor. Ein Fertigstellungsdatum kann noch nicht prognostiziert werden.
Zur Überwachung des Hochwasserrisikos wird der Massener Bach seit dem Sommer 2021 kontinuierlich überwacht und von Hindernissen befreit. Darüber hinaus hat die Stadt die Anwohner sensibilisiert und auf mögliche Verstopfungsrisiken durch Grünabfälle aufmerksam gemacht. Neben individuellen Gesprächen wurden auch Kontrollen durchgeführt, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen.
Sanierung des Gewölbebauwerks soll zum Jahresende abgeschlossen sein
Weiterhin soll bis zum Jahresende die Instandsetzung eines Gewölbebauwerks am Massener Bach im Bereich der Poststraße fertiggestellt sein, über die der Radweg auf der ehemaligen Zechenbahntrasse verläuft. Diese Arbeiten werden bereits seit dem Sommer von einer Fachfirma im Auftrag des Tiefbauamts durchgeführt und bilden einen weiteren Baustein im Hochwasserschutzkonzept der Stadt. In dem Bereich war es zuletzt im August zu überschwemmten Straßen gekommen. Auch die Straße „Im Kamp“ war betroffen. Die Sanierung kostet etwa 430.000 Euro.
Auch Massen bekommt ein Stauwerk für den Schutz vor Hochwasser
Kommt der Regen, steigt die Angst: Unnaer werden immer wieder von Hochwasser bedroht
Überflutungen in Unna: Feuerwehr mit zwei Einsatzschwerpunkten