Zumindest die Spurenlage deutet darauf hin, dass das Wildtier bei Arbeiten der Stadtbetriebe unter die Räder gekommen sein könnte. Wo kurz zuvor ein großer Laubhaufen lag, machte ein Mitglied einer hiesigen Igel-Schutz-Organisation am vergangenen Mittwoch ein penibel gefegtes Beet, aber leider auch den plattierten Kadaver eines Igels aus.
Sollte es tatsächlich zu einem Unfall bei Arbeiten der Stadtbetriebe gekommen sein, so blieb dieser offenbar von den Mitarbeitern unbemerkt. „Von dem geschilderten bedauerlichen Vorfall ist den Stadtbetrieben nichts bekannt“, heißt es nach entsprechender Rückfrage in einer Reaktion des Rathauses.
Die Verwaltung betont aber: „Die Mitarbeiter sind keineswegs empathielos, sondern selbst schockiert, wenn Derartiges passiert, und geben es in der Regel auch weiter.“
Laut Rathaus nehmen die Stadtbetriebe das Vorkommnis nun zum Anlass, um ihre Mitarbeiter noch einmal entsprechend zu sensibilisieren. Zudem soll darüber nachgedacht werden, ob und wo die ökologische Nutzung des Laubs noch intensiviert werden kann.
Igel suchen Laubhaufen als Winterquartier auf
Tierschützer hatten Unverständnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass die Stadtbetriebe zu dieser Zeit des Jahres Laubhaufen aufschichten, die erst mit Zeitverzug abgefahren werden. Hintergrund: Etwa ab Mitte November beginnen Igel ihren Winterschlaf, für den sie Haufen aus Laub und Reisig als Kälteschutz aufsuchen.

Den Stadtbetrieben sei dies im Grundsatz bekannt, erklärt nun das Rathaus weiter. „Die Stadtbetriebe entfernen das Laub auf den Rasenflächen und Gehwegen, lassen es aber an Strauchflächen normalerweise liegen. Eine Nutzung des ökologischen Werts geschieht also bereits“, so die Stadtverwaltung.
Das bewusste Liegenlassen von Laub sei aber auch mit der Reinigungsverpflichtung in Einklang zu bringen. „Es wäre kontraproduktiv, Laubhaufen so aufzuschichten, dass der nächste Windstoß das Laub direkt wieder auf den Gehweg bläst.“
Tierschützer: So kann man dem Igel helfen
Tierschützer nehmen den Tod des Igels im Stadtgarten zum Anlass, um ihrerseits für die Belange der Tiere zu sensibilisieren. Reaktionen auf den Vorfall reichen von dem Hinweis darauf, dass Igel inzwischen als „potenziell gefährdet“ auf der Roten Liste des Artenschutzes auftauchen, bis zu konkreten Handlungsempfehlungen an die Stadt und auch an Bürger mit Grundbesitz.
Lobend erwähnt wurden dabei unter anderem Beispiele aus Münster und Gütersloh, wo die Behörden selbst „Igelburgen“ in Grünanlagen anlegen und Bürgern Bauanleitungen zur Verfügung stellen.