Die Eissporthalle wird nicht saniert – und deshalb wohl in nicht allzu ferner Zukunft abgerissen.

Die Eissporthalle wird nicht saniert – und deshalb wohl in nicht allzu ferner Zukunft abgerissen. © Udo Hennes

„Erstmal abreißen“: Was kommt in Unna nach der Eissporthalle?

dzBauen

Die Eissporthalle ist Geschichte, daran lässt sich nach dem Bürgerentscheid nicht mehr rütteln. Nun beginnt die Diskussion über die künftige Nutzung der Fläche. Klar erscheint nur der erste Schritt.

Unna

, 19.05.2022, 04:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Alle Hoffnung ist verloren für die Anhänger einer Eissporthalle am Bergenkamp. Mit dem Bürgerentscheid am vergangenen Sonntag ist klargestellt worden, dass die Halle dort nicht saniert wird. Damit scheidet sie aber auch für andere Nutzungen aus. Und so beginnt die Suche nach neuen Nutzungen für die Fläche nach einem Abriss.

Bis diese Frage beantwortet ist, wird vermutlich noch einige Zeit vergehen. Allerdings zeigt sich eine Tendenz: Vieles deutet darauf hin, dass „Wohnen“ ein naheliegendes Konzept ist.

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Die Stadtverwaltung will diesbezüglich keine Vorgaben machen. Bürgermeister Dirk Wigant (CDU) erklärte im Interview mit unserer Redaktion, dass er das Thema zwar auf die nächste Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses für den 9. Juni setzen, aber keine Beratungsvorlage erstellen lassen wolle.

Wigant wünscht sich zunächst eine offene Diskussion, die dann Grundlage für die weitere Arbeit der Stadtverwaltung sein könne. Ähnlich äußern sich die Wirtschaftsbetriebe Unna als Eigentümerin der Liegenschaft. Geschäftsführerin Ines Brüggemann verweist darauf, dass die Stadttochter letztlich weisungsgebunden sei und daher darauf warte, was der Rat über seine Vertreter in der WBU für die Zukunft ausgibt.

Bergenkamp nur mit Freizeitbadfläche

Die Politik soll es also übernehmen, die Weichen für die künftige Nutzung der Fläche zu stellen, aber nicht jede Gruppe dort fühlt sich wohl mit dieser Aufgabe. SPD-Fraktionschef Sebastian Laaser merkte in der Vergangenheit schon mehrfach an, dass er sich vom Bürgermeister ein aktiveres Aufgabenverständnis wünsche. Es könne nicht sein, dass dieser ständig den Ball in der Spielfeldhälfte der Politik sehe. Gleichwohl nimmt Laaser diesen Ball nun an: Er will die Potenzialflächen Eissporthalle und Freizeitbad nun gemeinsam betrachten. „Was geht wo und was ist sinnvoll, das sollten die Überschriften sein. Wir hören den Ruf, dass es in Unna zu wenig für Jugendliche gibt. Aber wir brauchen auch Wohnungen.“

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Rudolf Fröhlich, Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat, erinnert zumindest daran, dass eine Option Wohnungsbau für den Bergenkamp einmal vorgeschlagen worden ist. Und auch er sieht einen Zusammenhang zwischen den Flächen am Bergenkamp und in Massen. Er wolle das Thema nun in seiner Fraktion ansprechen, aber auch mit Partnern bei den Grünen und der FDP beraten. Fröhlich betont dabei: „Da ist keine Eile geboten. Was wir nicht lange hinaus schieben sollten, ist dagegen der Abriss. Denn in jedem Monat, den die Halle dort steht, kostet sie bei der WBU auch Geld.“

WfU: Wohnen auf Erbpacht bringt Einnahmen für die Jugend

Klar für den Wohnungsbau spricht sich „Wir für Unna“ aus. Die Fraktion gehörte zu den Kräften im Rat, die sich für den Erhalt der Eishalle ausgesprochen hatten. Nun, da dieses Ziel nicht mehr zu erreichen ist, will die Fraktionsvorsitzende Ingrid Kroll das Beste aus der Lage machen. „Wir reden immer wieder über sozialen beziehungsweise bezahlbaren Wohnraum. Die Flächen am Bergenkamp können dafür eine Chance sein, wenn wir zum Beispiel die UKBS ins Boot holen und das Gebiet entsprechend entwickeln.“

Kroll regt dabei an, diese Fläche nicht an UKBS oder andere Investoren zu verkaufen, sondern sie in Erbpacht zur Verfügung zu stellen. Dies bedeute laufende Einnahmen über viele Jahre, die dann wiederum laufende Kosten für Projekte tragen könnten, die der Jugend und dem Sport als irgendwie gearteten Ersatz für den Verlust der Eishalle angeboten werden.

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