Trainingsmöglichkeiten für die „Bulldogs“ des KJEC (in Blau) sollen in Bergkamen zur kommenden Saison deutlich beschnitten werden. Inzwischen weiß der Königsborner Verein nicht, wie er damit umgehen soll: Enger zusammenzurücken sei nicht mehr sinnvoll.

Trainingsmöglichkeiten für die „Bulldogs“ des KJEC (in Blau) sollen in Bergkamen zur kommenden Saison deutlich beschnitten werden. Inzwischen weiß der Königsborner Verein nicht, wie er damit umgehen soll: Enger zusammenzurücken sei nicht mehr sinnvoll. © Stefan Milk

Bulldogs in Not: Bergkamens Eishalle streicht Unna Trainingszeiten

dzEishockey

Unnas Eishockeyspieler bangen nun auch um Trainingsmöglichkeiten in ihrem Ausweichquartier in Bergkamen. Dort kündigt der heimische Verein an, die Eisfläche künftig stärker selbst zu nutzen.

Unna, Bergkamen

, 11.05.2022, 14:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach dem Ausfall der Kälteanlage in der Eissporthalle am Bergenkamp waren die Mannschaften des Königsborner Jugend-Eishockey-Clubs in Bergkamen untergekommen. Abseits von Problemen wie der langen Anfahrt brachte die Zusammenarbeit beiden Seiten Vorteile: Der KJEC stand nicht völlig ohne Trainings- und Spielfläche da. Die Bergkamener konnten freie Hallenkapazitäten auslasten. Doch nun scheint sich die Situation zu verändern.

Dr. Martin Brodde, Hallenbetreiber in Bergkamen und Vorsitzender des örtlichen ESV Bergkamen, hat dem KJEC vorab angekündigt, dass er ihnen zur kommenden Saison sehr wahrscheinlich nur deutlich reduzierte Hallenzeiten anbieten kann.

Als Grund gab Dr. Brodde an, dass die Nachwuchsarbeit bei seinen „Grizzlys“ sehr gut laufe und mehr Kapazitäten benötigt würden. Und natürlich habe ein Bergkamener Verein in einer Bergkamener Eishalle den ersten Zugriff.

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Wie stark die Kürzung ausfallen mag, ist noch nicht abschließend geklärt. Mündlich wollen KJEC-Vertreter von Dr. Brodde erfahren haben, dass von den zuletzt neun Wochenstunden vielleicht noch zwei bis vier übrig blieben.

Im Gespräch mit unserer Redaktion äußerte er sich unkonkreter: „Genau kann ich es noch nicht sagen. Ich habe dem KJEC aber zugesagt, dass er bis Anfang oder Mitte Juni Gewissheit erhält“, so Brodde.

Derzeit seien die Planungen noch im Gange, und vielleicht seien sie schwieriger als der Laie annimmt: Gerade im Jugendbereich seien vermeintlich freie Ressourcen oft nur theoretisch. „Ich kann ja keine Kindermannschaft für 20 Uhr einplanen.“

Noch enger zusammenrücken ist keine Option

Im KJEC bereitet bereits die Vorabmeldung Kopfzerbrechen. Dass in Bergkamen künftig weniger Eiszeiten zur Verfügung stehen, scheint unabhängig von dem genauen Ausmaß gewiss.

Und die Möglichkeiten, damit umzugehen, seien ausgereizt, wie KJEC-Jugendobmann Axel Schwarzfeller erklärt: Schon bislang seien unterschiedliche Gruppen gleichzeitig auf der Eisfläche gewesen. Weiter zusammenrücken könne man nicht.

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Brodde bietet den Unnaern Vereinswechsel an

Ein Lösungsvorschlag aus Bergkamen stößt in Unna auf Ablehnung: Dr. Brodde bietet an, dass Jugendliche der Altersklassen U11, U15 und U17 den Verein wechseln und sich den Grizzlys anschließen könnten. Diese Mannschaften könnten von Bergkamen aus sicher gemeldet werden, böten aber doch noch freie Plätze. Für andere Altersklassen könnten Grizzlys und Bulldogs, also Bergkamen und Königsborn, eine Spielgemeinschaft bilden. „Das ist, was ich anbieten kann“, sagt Dr. Brodde.

Der KJEC findet wenig Gefallen an der Idee – denn wenn dem Verein die Mitglieder von der Fahne gehen, verliert der Eishockeysport in Unna eine weitere Grundlage. „Spielgemeinschaften mit den Grizzlys halten wir zwar für denkbar“, sagt Axel Schwarzfeller. „Aber unser Verein ist auch stark genug, um seine Mannschaften selbst zu besetzen. Sie brauchen eben nur Eiszeiten.“

Die Stadt Unna erklärte auf Nachfrage, dass ihr das Problem der wahrscheinlich knapper werdenden Eiszeiten in Bergkamen inzwischen bekannt sei. Allerdings habe die Stadt kaum Handlungsmöglichkeiten, dagegen vorzugehen: „Es ist eine privatwirtschaftlich betriebene Halle“, erklärt Rathaussprecher Christoph Ueberfeld. „Da können wir lediglich bitten, dass dem KJEC genügend Zeiten zur Verfügung gestellt werden, aber mehr auch nicht.“

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