
© Carlo Czichowski
Keine Pflicht mehr: In Unnas Innenstadt verzichten viele auf die Maske
Verkaufsoffener Sonntag
Wer ab sofort einkaufen geht, braucht nicht mehr zwingend eine Corona-Schutzmaske. Das macht sich in Unna auch schon bemerkbar. Ein großer Teil der Menschen nutzt die zurückgewonnene Freiheit aus.
Seit dem 3. April gilt in den Geschäften keine Maskenpflicht mehr. So ist es in der neuen Coronaschutzverordnung des Landes NRW, die seit Sonntag gilt, vorgeschrieben. In Unna waren die Auswirkungen sofort am ersten Tag spürbar. Am verkaufsoffenen Sonntag kamen viele Unnaer in die Innenstadt - bei weitem nicht alle trugen beim Einkaufen eine Maske.
Wir waren vor Ort und haben nachgefragt, wie die Menschen mit der Entscheidung umgehen. Denn nicht nur manche Kunden, sondern auch einige Ladenbetreiber setzen die Maske weiterhin auf. Wer am Sonntag durch die Fußgängerzone geschlendert ist, hatte an der frischen Luft in der Regel kaum eine Maske auf. In den Geschäften waren es mehr. Aber auch dort setzte sie bei weitem nicht jeder auf.
Unnaer sieht den Wegfall der Maskenpflicht kritisch: „Da bin ich ziemlich gegen“
Reinhard Demandt aus Unna war zum Beispiel am Sonntagnachmittag in der Innenstadt unterwegs. Er sieht den Wegfall der Maskenpflicht kritisch: „Ich halte das – gerade wenn viele Leute unterwegs sind – für eine sinnvolle Sache und ich verstehe auch nicht, dass man in den Innenräumen zum Beispiel beim Einkaufen keine Maske mehr tragen muss. Da bin ich ziemlich gegen“, sagt er.

An der frischen Luft tragen ohnehin viele keine Corona-Maske, weil das Ansteckungsrisiko eher gering ist. In den Geschäften setzen sie schon deutlich mehr Menschen auf. Seit dem Wegfall der Maskenpflicht nutzen aber auch viele Menschen die wiedergewonnene Freiheit auf einen Verzicht.
„Ich bin sonst nicht so vorsichtig, aber in diesem Fall denke ich wäre das eine Kleinigkeit gewesen, dass man das weiter umsetzt“, findet Demandt. Er hätte sich gewünscht, dass die Maskenpflicht zumindest in Innenräumen beibehalten worden wäre.
Drinnen keine Maske: „Halte das für unverantwortlich“
Wenn zu viele Menschen in den Geschäften keine Maske tragen, hat er ein eher schlechtes Gefühl: „Ich halte das nur im Innenraum für ziemlich unverantwortlich zumal die Inzidenzen ja auch sehr hoch sind“, so der Unnaer.
Ähnlich beurteilt das Antje Erwin: „Mir ist das egal, ob die die Maske absetzen. Ich trage sie weiterhin. Die Zahlen sind sehr hoch und auf zwei Monate kommt es jetzt auch nicht mehr an“. Die Familienmutter findet, dass man wegen der aktuellen Entwicklung gerade in Schulen die Maskenpflicht hätte verlängern sollen.
Die Menschen sollen das selbst entscheiden
Heiko Hofmann sieht das anders: „Draußen braucht man sie sowieso nicht tragen und drinnen kann die Frage denke ich jeder für sich selbst beantworten. Die, die Maske tragen wollen, sollen sie tragen können. Und wer sie nicht tragen will, kann sie weglassen“, sagt er und hält es für wichtig, dass die Menschen solche Entscheidungen selbst treffen können.
1993 in Hagen geboren. Erste journalistische Schritte im Märkischen Sauerland, dann beim Westfälischen Anzeiger in Werne. Spielt in seiner Freizeit gerne Handball und hört Musik.
