Wirtschaft
Claudia Keuchel: Ten Brinke in Massen lässt Schlimmes befürchten
Die Nachricht vom Investorenwechsel für das Supermarktprojekt in Massen löst eine erste politische Reaktion aus. Die Grünen knüpfen dabei an ihre Kritik am Einkaufszentrum „Neue Mühle“ an.
Die „Staffelübergabe von Investoren in Massen lässt das Schlimmste befürchten“, erklären die Bündnisgrünen aus Unna nun in einer Stellungnahme der Ratsfraktion. Sie werfen die Frage auf, ob es auch in Massen einen „Betonklotz“ geben werde, und ziehen dabei einen Vergleich zum neuen Einkaufszentrum auf dem Mühle-Bremme-Gelände.
Die Reaktion der Grünen kommt überraschend – nicht in der Sache, sondern hinsichtlich des Tempos. Denn welche Pläne der niederländische Investor Ten Brinke als Nachfolger für Entwickler Robert Löer verfolgt, ist noch gar nicht bekannt. Offenkundig stützen sich die Bündnisgrünen auf ein Referenzprojekt, das Ten Brinke in Unna abgeschlossen hat: die „Neue Mühle“ am Rathaus.
„Mit Spannung erwarten wir die neuen Pläne des Investors, rechnen aber leider angesichts der bisherigen Erfahrungen mit dem Schlimmsten“, erklärt nun Fraktionssprecherin Claudia Keuchel, die selbst in Massen lebt. Spätestens beim Verkehrskonzept fielen nach ihrer Einschätzung deutliche Parallelen zwischen der Entwicklung des Mühle-Bremme-Areals und der zurzeit weitgehend unbebauten Fläche an der Massener Bahnhofstraße auf. „Alles wird dem Autoverkehr untergeordnet, ohne dass ein Verkehrschaos verhindert wird. Schon vorhandene Infrastruktur für Fuß- und Radweg soll zurückgebaut werden, damit noch mehr motorisierter Verkehr über den Hellweg donnern kann. Wie kann sowas ernsthaft in heutigen Zeiten auch nur ansatzweise noch für zukunftsfähig gehalten werden?“, zeigt sich Keuchel entrüstet.
Grundsätzliche Bedenken an der Entwicklung der Fläche in Niedermassen hatten die Grünen schon angeführt, als noch Entwickler Robert Löer mit der Stadt auf eine Baugenehmigung hingearbeitet hatte. Durch ihre Lage nahe am Massener Bach sei die Fläche bei Starkregenereignissen überflutungsgefährdet. Sie zu versiegeln und damit ans Kanalnetz anzuschließen, sei ein falscher Weg. Stattdessen sollte der Bereich als Überflutungs- und Versickerungszone erhalten bleiben.
Die Grünen regen für die Entwicklung des Handels einen völlig anderen Ansatz an, der inzwischen auch von einem neuen Erlass des Landes unterstützt werde: Statt neue Einkaufszentren auf bislang unbefestigte Flächen zu setzen, sollte bestehenden Standorten eine Erweiterung ermöglicht werden.
Konkret zeigen die Grünen auf die aktuellen Standorte von Edeka an der Kleistraße und Lidl an der Hansastraße. Lidl hatte eine solche Erweiterung vor einigen Jahren selbst geplant. Damals aber waren die Regeln für die Handelsentwicklung strenger, die Stadt musste ablehnen.
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