Es sind widersprüchliche Zeichen, die in unserer Gesellschaft das Bewusstsein für Natur und Artenvielfalt beschreiben: Einerseits gibt es bei Aldi Insektenhotels zu kaufen, andererseits gestalten manche Hauseigentümer ihre Vorgärten lieber als nahrungsarme Steinwüste. Nachdem sich ein Verbot dieser „Gärten des Grauens“ als schwierig herausgestellt hat, schlägt die Ratsfraktion von „Wir für Unna“ einen anderen Umgang damit vor: Sie will den „Rückbau“ solcher Gärten belohnen.
Analog zu den bereits bestehenden Förderprogrammen für die Dach- und Fassadenbegrünung, für Photovoltaikanlagen und für den Kauf von Lastenrädern könne Unna auch einen Topf für die Umgestaltung von ökologisch bislang wertlosen Gartenflächen auflegen, schlägt die WfU vor. Aus einem mit 25.000 Euro befüllten Topf könnten Bürger unterstützt werden, die ein Kiesbeet in eine richtige Grünanlage verwandeln wollen, etwa beim Kauf von Pflanzen oder wenn sie eine Fachberatung in Anspruch nehmen wollen.
Das Bewusstsein für grünere Vorgärten ist da
Das Interesse an solch einem Topf sieht die WfU als gegeben an: Viele Eigentümer der vermeintlich pflegeleichten Schottergärten hätten inzwischen eingesehen, dass es für die Artenvielfalt und das Mikroklima in den Wohngebieten bessere Lösungen gibt. Noch ist das Förderprogramm lediglich ein Vorschlag. Entscheiden wird über diesen Antrag der Stadtrat mit seinen Fachgremien.
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