Autos, die Wege oder Behindertenparkplätze blockieren, sind ein großes Ärgernis für Menschen mit Einschränkungen. Aber auch Fahrräder werden schnell zu Barrieren, wenn ihre Nutzer gedanken- oder sogar rücksichtslos sind. Ein Betroffener weist auf aktuelle Beispiele in Unna hin und mahnt zum Mitdenken.
Rollstuhlfahrer will Nachdenken anregen
Christian Baran, der Vorsitzende des Unnaer Behindertenbeirats, macht als Rollstuhlfahrer immer wieder Situationen aus, die ihn ebenso zusätzlich behindern wie andere Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Er macht diese Fälle öffentlich, um zum Nachdenken anzuregen.
Angekettetes Fahrrad steht im Weg
Beispiel Obere Husemann-Straße: Als kürzlich ein Fahrrad vor dem Ärztehaus auf dem Gehweg parkte, kam Christian Baran nicht daran vorbei. Er berichtet, es habe sogar eine Passantin mit Rollator angeboten, das fremde Rad für ihn zur Seite zu stellen. „Das ging aber gar nicht. Es war an einem Schilderpfosten angeschlossen“, so Baran.
„Blöde“ Einschränkung für Behindertenparkplatz
Fahrradfahrer sind gut beraten, wenn sie ihre Räder nicht nur abschließen, sondern auch per Schloss fest mit etwas verbinden. Gerade hochwertige und insbesondere E-Bikes sind so einfach besser vor Diebstahl geschützt. Straßenschilder aber erweisen sich hier oft als schlechte Wahl wegen ihrer Standorte. Das gilt für Gehwege und für Parkplätze.
Beispiel Hertingerstraße: Vor der Eulen-Apotheke gibt es zwei Parkplätze, die Menschen mit Behinderungen vorbehalten sind. Ausgerechnet dort würden immer wieder Radfahrer ihre Räder an Straßenschildern anketten, berichtet Baran. „Das ist total blöd.“ Wer dort parkt, könne unter Umständen Autotüren nicht öffnen.

Radler sollen Abstellanlagen nutzen
Besonders ärgerlich sei die Situation, wenn in unmittelbarer Nähe Abstellanlagen für Fahrräder vorhanden sind. Im Fall Hertingerstraße sind die stabilen Bügel ganz neu: auf der anderen Straßenseite am Fässchen. Baran ruft Radfahrer auf, solche Anlagen zu nutzen und vor allem nicht Räder behindernd zu parken. „So etwas macht sicher niemand böswillig“, sagt der Behindertenfürsprecher. „Das ist Gedankenlosigkeit.“
Idee: schriftliche Aufklärung
Wie immer erhebt Baran nicht nur den Zeigefinder, er macht auch einen Vorschlag. Fallen Fahrräder als Barrieren im Stadtbild auf, könnten Hinweiszettel daran angebracht werden. Die Besitzer könnten mit einem knappen Text darauf hingewiesen werden, warum ihr Verhalten problematisch ist. Baran geht davon aus, dass das bei vielen eine Wirkung hätte. Er sei bereits in Gesprächen mit der Stadt Unna, um die Idee umzusetzen.
Falschparker: Es muss euch mal wehtun
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