Manchmal ist Abzocke der bessere Weg Unnas Parkplatzregeln sind blanker Unfug

In diesem Fall wäre Abzocke die bessere Wahl
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In diesem Fall wäre Abzocke die bessere Wahl

Die Erklärungen, die die Stadt Unna für den Schilderwald an der Flügelstraße abgibt, sind so widersinnig wie die Beschilderung selbst. Dass die zusätzlichen Verkehrszeichen gar nicht nötig seien, sondern der „Verdeutlichung“ dienen würden, mag man noch mit einem Schmunzeln aufnehmen, den erklärten Abzockverzicht zum Stadtfest vielleicht mit einem höhnischen Lachen. Endgültig Schluss mit lustig ist dann aber, wenn es um die Sperrung der Behindertenstellplätze geht.

Die Sonderparkplätze würden gesperrt, um ihre unberechtigte Benutzung durch Stadtfestbesucher zu unterbinden, sagt das Rathaus. Inhaber von Behindertenparkausweisen dürfen also frohlocken. Dass sie ihre Stammparkplätze am Rand der Fußgängerzone in den kommenden Tagen gar nicht nutzen dürfen, schützt sie wirksam vor der Erfahrung, sie nicht mehr nutzen zu können.

Wer Behinderten den Parkplatz wegnimmt, muss an den Haken

Ich bin mir sicher: Wer nun mit seinem Wagen auf Suchfahrt durch die Innenstadt irrt, um vielleicht irgendwo einen verfügbaren Behindertenparkplatz mit längerem Laufweg zu finden, der geht diesen Weg beseelt vom Geiste der Gerechtigkeit. Denn erst wenn niemand mehr parken darf, dann sind endlich alle Menschen gleich.

Mich persönlich übrigens haben Ungleichheiten nie gestört, wenn sie darin bestanden haben, benachteiligten Menschen einen gewissen Ausgleich zu gewähren. Behinderte, die noch ein eigenes Fahrzeug steuern können, sollten Sonderparkplätze in Unnas Innenstadt finden, auch während des Stadtfestes. Und wenn sich ein gesunder Mensch mit seinem Auto trotz des unübersehbaren Rollstuhlschildes unberechtigt auf eine solche Fläche stellt, dann sollte er neben einem extradicken Knöllchen auch noch den Abschleppdienst bezahlen müssen.

Heilloses Chaos zum Stadtfest: Unna verwirrt mit Parkregeln