„Die Realität ist nur eine Illusion...“, diese Worte fallen dem Betrachter aus einem Spiegel entgegen. Es ist Tim Buders neustes Werk, dass er für die Aktion „Kunstort Unna“ angefertigt.
Auch ein ungewöhnlicher Kunstort: Tim Buder lädt in das Hyäne-Atelier auf dem Breitenbach-Gelände ein. © Marcel Drawe
„Ich beschäftige mich mit Themen der Selbstreflektion“, sagt Tim Buder. Anspielungen an Religion, Philosophie, Psychologie und Esoterik sind immer wieder in seinen Kunstwerken zu entdecken. Ein Einstein-Zitat findet sich hier genauso wie Liedtexte von „Ton Steine Scherben“.
Der Aspekt der Selbstreflektion wird aber auch durch das Medium repräsentiert. Als Freund des Upcycling-Gedankens, der Wiederaufbereitung kaputter und entsorgter Gegenstände, hat Buder seit Jahren Spiegel gesammelt, die ihm jetzt als Leinwand dienen. „Ich finde es spannend, wenn der Betrachter Teil des Werks selbst ist“, erläutert Buder. In seiner Bearbeitung mit Spraydosen und anderen Materialien sieht man die Eindrücke aus der Streetart, über die Buder zur Bildenden Kunst gefunden hat.
Der Künstler Tim Buder setzt unter anderem bearbeitete Spiegel als Medium ein. © Marcel Drawe
Realitätserweiternd ist auch der Kunstort, zu dem Tim Buder einlädt. Das Atelier des Künstlerduos Hyäne auf dem Breitenbachgelände versteckt sich in einer ehemaligen Schreinerei. Seit rund zehn Jahren nutzen er und Vladimir Mijovic den alten Vorarbeiterraum als Arbeitsplatz. Niemand würde vermuten, hier Kunst zu finden - oder die versteckte Skatebordanlage, die unbemerkt von den meisten Unnaern mitten in der Stadt von einem generationsübergreifenden Skatebordverein errichtet wurde. In ihr spiegeln sich auch Tim Buders Streetart-Wurzeln.