Ausstellung und Menschenkette zur europäischen Flüchtlingspolitik
Hand-in-Hand-Aktion in Unna
Der Integrationsrat der Stadt Unna ruft für den 18. September zur Teilnahme an einer internationalen Menschenkette auf. Im Zib startet eine Ausstellung über Europas Umgang mit Schutzsuchenden.

Mit der Grenzpolitik der Europäischen Union beschäftigt sich eine Ausstellung, die ab Samstag im Zib in Unna läuft. © picture alliance / dpa
Unter dem Titel „Grenzerfahrungen – Wie Europa gegen Schutzsuchende aufrüstet“ startet am Samstag, 18. September, eine Ausstellung im Zib, die sich kritisch mit der europäischen Asylpolitik auseinandersetzt. Der Integrationsrat der Stadt Unna lädt zur Ausstellung ein, die Unnas Bürgermeister Dirk Wigant am Samstag um 11.15 Uhr eröffnen wird. Im Anschluss an die Aktion sind alle Unnaer zur Teilnahme an einer länderübergreifenden Menschenkette eingeladen.
Die Ausstellung im Zib zeige auf 16 Einzelplakaten, „wie in der Politik der Europäischen Union die Ausgrenzung von Flüchtlingen, die Abschottung der Außengrenzen sowie die militärischen und geopolitischen Interessen ineinandergreifen“, kündigt der Integrationsrat an.
Verhängnisvoll sei das Vorgehen der Europäischen Union vor allem für schutzsuchende Menschen, „die mit ihrem Recht auf Asyl an einer restriktiven Politik scheitern“. Die Plakat-Ausstellung hat Pro Asyl e.V. gemeinsam mit Pax Christi und der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden entwickelt
Menschenkette startet direkt nach der Ausstellungseröffnung
Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung findet auf dem Lindenplatz ab 12 Uhr die Aktion „Hand-in-Hand – Rettungskette für Menschenrechte“ statt. Eine Woche vor der Bundestagswahl soll am 18. September durch die Rettungskette für Menschenrechte – von der Nordsee bis zum Mittelmeer – das Sterben auf den Fluchtrouten wieder in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden.
Rund 271 Organisationen aus Deutschland, Österreich und Italien, so der Integrationsrat, hätten sich bislang für die Rettungskette für Menschenrechte angemeldet. Sie setze sich mit ihren Unterstützerinnen und Unterstützern und Partnerorganisationen für die Schaffung sicherer Fluchtwege ein.
Die EU müsse sich für die Bekämpfung der Fluchtursachen einsetzen und Menschen in Lebensgefahr sollten gerettet werden, anstatt Menschen auf der Flucht zu bekämpfen. Die Mitglieder der Gruppe fordern ein Ende der Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung. Die EU-Mitgliedsstaaten sollten sich auf ein europäisches Seenotrettungsprogramm verständigen und dieses auch durchsetzen.
Teilnehmer müssen eine Maske tragen
Wer bei der symbolischen Rettungskette mitmacht, muss die Hygienebestimmungen einhalten. Zwischen den Personen werden alte Hemden zum einen auf das Thema hinweisen und zum anderen für den Abstand sorgen. Deswegen soll jeder Teilnehmer ein langärmeliges Hemd mitbringen. Von der Caritas und der Lüsa werden aber auch alte Hemden aus den Kleiderläden zu Verfügung gestellt. Jeder Teilnehmer muss eine Maske tragen.
Die Route der Menschenkette verläuft über Massener Straße, Zib, Marktplatz, Rathaus, Bahnhofstraße, Königsborner Tor, Friedrich-Ebert-Straße, Viktoriastraße, Platanenallee, Döbelner Straße, Berliner Allee, Hubert-Biernat-Straße und Hammer Straße in Richtung Bönen.
Kritik an der Menschenkette kommt von der Werteunion Unna-Hamm. Sie hält die Aktion für eine „moralisch und ideologisch verklärte Symbolhandlung“ und fürchtet, dass es den Organisatoren nicht um das Eintreten für grundgesetzlich verbürgte Rechte und internationale Nothilfe geht, sondern eine „radikale Einwanderungspolitik“.
Unter www.rettungskette.eu können sich Interessierte näher über die Aktion informieren.