Mutter steckt sich bei Tochter mit Corona an und ist danach fassungslos

© Privat

Mutter steckt sich bei Tochter mit Corona an und ist danach fassungslos

dzCorona-Pandemie

Zwei Stunden war Thora Heine auf der Suche nach einem PCR-Test für ihre Tochter. Am Ende haben sie ihn bekommen. Der Weg dahin entwickelte sich aber zu einer wahren Odyssee.

Holzwickede

, 15.03.2022, 17:48 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie sehr der Umgang mit der Corona-Pandemie für Schwierigkeiten sorgen kann, hat eine Mutter aus Holzwickede jetzt am eigenen Leib erfahren müssen. Thora Heine berichtet von einer langen Odyssee, die sie bei der Suche nach einem PCR-Test erlebt hat.

Alles fing am vergangenen Freitag an: „Meine Tochter hat davor täglich einen Selbsttest gemacht, weil sie Erkältungssymptome aufwies. Freitagmorgen um 10 Uhr war dieser positiv. Sie rief daraufhin drei Ärzte in Holzwickede an, um einen PCR-Test zu bekommen und erhielt überall die Aussage, dass das zu spät sei, sie könne erst Montag kommen“, erzählt Heine.

Jetzt lesen

Da für ihre Tochter ab Dienstag eine Prüfungswoche beginnen sollte, reichte diese Aussage aber nicht aus. „Wir buchten also einen Bürgertest im Testzentrum an der Robert-Bosch-Straße, in der Hoffnung dort im Anschluss einen PCR-Test zu bekommen. Der Bürgertest war positiv und man schickte uns zum Flughafen, weil im Testzentrum kein PCR-Test abgenommen würde“, berichtet die Familienmutter aus Holzwickede.

PCR-Test am Dortmunder Flughafen: Nicht mit Symptomen

Am Airport wurde es dann nochmal verwirrender: „Der freundliche Mitarbeiter am Flughafen fragte meine Tochter nach Symptomen, die sie natürlich wahrheitsgemäß beantwortete“, so Heine. Daraufhin habe ihr der Mitarbeiter erklärt, dass bei Symptomen kein Test vor Ort möglich sei. Andernfalls gebe das Schwierigkeiten mit Behörden.

Bei der Suche nach einem PCR-Test landeten Thora Heine und ihre Tochter auch beim Testzentrum an der Robert-Bosch-Straße. Dort war ein weiterer Schnelltest der Tochter positiv, einen PCR-Test konnte man dort nicht machen.

Bei der Suche nach einem PCR-Test landeten Thora Heine und ihre Tochter auch beim Testzentrum an der Robert-Bosch-Straße. Dort war ein weiterer Schnelltest der Tochter positiv, einen PCR-Test konnte man dort nicht machen. © Carlo Czichowski

„Wir sollten uns an das Gesundheitsamt wenden, das sei so angeordnet. Ich fragte welches Gesundheitsamt denn jetzt noch auf wäre, inzwischen war es 12.50 Uhr“, berichtet sie weiter. Kleine ärgerliche Randerscheinung: Sie waren um 6 Euro fürs Parken ärmer. Dann fuhren sie noch am selben Tag zum Testzentrum in Unna an der Eissporthalle. Nach einer Stunde stand dort schließlich ein PCR-Test an. Das Ziel war gewissermaßen erreicht.

Zwei Stunden mit infizierter Tochter im Auto: „Ich stelle mir die Sinnfrage“

Und trotzdem überwiegt bei Thora Heine die Fassungslosigkeit. Denn die zweistündige Fahrt mit ihrer Tochter hätte ihrer Meinung nach nicht sein müssen: „Ich stelle mir die Sinnfrage, warum ich als Risikopatient mit weiteren Kindern, einem kranken Mann und zudem pflegebedürftigen Eltern im Alter von über 80 Jahren im Haus für mehr als zwei Stunden mit einer positiven Person im Auto durch die Gegend fahren muss, um mich auch ganz sicher anzustecken“, sagt sie.

Eine bessere Wahl hatte sie im Grunde nicht. „Wir hatten natürlich beide permanent eine FFP2-Maske auf aber ich gebe mich der Illusion nicht hin, dass das ausreicht“, findet sie.

Jetzt lesen

Sie hat die Vermutung, dass ihre missliche Lage kein Zufall war: „Die Alternative wäre gewesen, ich hätte meine Tochter mit Bus und Bahn losgeschickt, damit sie noch möglichst viele Leute ansteckt. Mich wundert nicht, dass die Stimmen immer lauter werden, die von einer geplanten Durchseuchung sprechen, wenn man positiv getestete Leute unter behördlichem Druck unter Menschen zwingt.“

Die Test-Odyssee endete jedenfalls wie Heine es schon vermutet hatte: „Ich hatte jetzt einen positiven Schnelltest und komme gerade vom PCR-Test“, sagte sie am Montagvormittag. Sie hat sich offenbar mit dem Coronavirus infiziert. Ob sie sich während der Fahrt angesteckt hat oder schon vorher wisse sie natürlich nicht. Für sie steht aber fest: Sinnvoll war die zweistündige Autofahrt mit ihrer infizierten Tochter Sicht auf jeden Fall nicht.