
© Montage Nina Dittgen; Fotos dpa, privat
Neue Teststrategie an Schulen: Einigen Eltern fehlt die Kontrolle
Corona-Selbsttest
Schüler müssen sich auf Corona testen. Das ändert sich zwar auch mit dem 28. Februar nicht. Dafür aber die Art und Weise, wie getestet wird. Ein Schulpflegschaftsvorsitzender hört von Eltern viel Kritik.
Bald gehört der PCR-Test an Grundschulen ganz der Vergangenheit an. Ab dem 28. Februar werden die Schüler nur noch mit Selbsttests getestet. Und dann auch nicht mehr in der Schule, sondern zuhause. Schüler, die sich gleichzeitig das Teststäbchen in die Nase stecken: Solche Bilder wird es vorerst nicht mehr geben.
Gar nicht? Eine Hintertür lässt die neue Strategie offen: Die Schulkonferenz kann beschließen, dass einzelne Klassen oder Jahrgänge doch vor dem Unterricht in der Schule getestet werden.
Elternmeinungen teilen sich in zwei Lager auf
Für Jens Weitzel und viele andere Fröndenberger Eltern wäre das eine Möglichkeit, die sie begrüßen würden. Weitzel ist stellvertretender Schulpflegschaftsvorsitzender der Overbergschule und hat in letzter Zeit viel mit den Eltern der Grundschüler gesprochen. Es gebe zwei Meinungen, die vertreten werden, beobachtet Weitzel.
Da sind die Eltern, die das neue Testverfahren gut finden und dann gibt es diejenigen, bei denen die Skepsis überwiegt – gegenüber anderen Eltern. Die dominierende Meinung sei: „Dann kann man es auch gleich lassen“, berichtet Weitzel. Was den Eltern Sorge bereite: Niemand könne kontrollieren, ob die Kinder tatsächlich zuhause getestet werden.
Aktuell ist vorgesehen, dass Eltern einmalig eine Bescheinigung unterschreiben, dass sie ab dem 28. Februar dreimal wöchentlich ihre Kinder mit Hilfe eines Corona-Selbsttests vor Schulbeginn zuhause testen.
Wenig Vertrauen in andere Eltern
„Nicht alle Eltern werden die Selbstverpflichtung unterschreiben, das kennt man von anderen Sachen in der Schule“, berichtet Weitzel von einer weiteren Hürde des neuen Verfahrens. „Das ist ein Wunschdenken der Politik, dass alle Eltern engagiert mitziehen.“
Fehlende Mitarbeit befürchten Weitzel und andere Eltern dann auch bei den folgenden Tests. „Wir würden es begrüßen, wenn es weiter in der Schule gemacht würde. Um die Sicherheit bei allen anderen zu haben.“ Dass er weiß, dass sein eigenes Kind getestet zur Schule geht, reicht dem Vater nicht. Seine Sorge teilten auch andere Eltern, berichtet Weitzel. „Die Kontrollmechanismen sind nicht mehr da“, gibt er zu Bedenken.
Deshalb stehe die Überlegung im Raum, im Rahmen einer Schulkonferenz darüber abstimmen zu lassen, ob die Tests nicht doch in der Schule gemacht werden. Einen Termin oder weitergehende Planungen gebe es diesbezüglich aber noch nicht, betont Weitzel. „Wir sind gerade alle überfahren.“
Die Möglichkeit besteht aber. Die Nachricht, dass das Testverfahren an Schulen geändert wird, war am vergangenen Donnerstag, 17. Februar, vom Schulministerium gekommen. Hintergrund der neuen Strategie sei unter anderem, die begrenzten PCR-Testkapazitäten nicht weiter auszureizen.