Fördergelder für Bergkamen Mehrere Millionen für Wasserstadt und Rathausviertel

Gut vier Millionen Euro für Wasserstadt und Rathausviertel
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Bergkamen bekommt vom Land NRW 4,372 Millionen Euro. Zufriedene Gesichter gibt es deshalb insbesondere bei der CDU in Bergkamen, aber auch im Rathaus. Dort erfuhr man allerdings erst durch unsere Redaktion vom zu erwartenden Geldsegen.

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen mit Ina Scharrenbach (CDU) an der Spitze gab am Donnerstag (24.4.) bekannt, welche Kommunen in diesem Jahr Städtebaufördermittel bekommen. Mit rund 302 Millionen Euro unterstützt die Städtebauförderung in diesem Jahr 133 Projekte in Nordrhein-Westfalen – und zwei große Bauprojekte in Bergkamen fallen darunter.

3 Millionen Euro gibt es als Fortsetzungs- oder eher Schlussförderung für die Wasserstadt Aden. Genutzt werden sollen die Mittel für die Erschließungs- und Freianlagen im neuen Wohnquartier. „Das sind die Mittel, die wir auch schon eingeplant hatten“, ordnet der Technische Beigeordnete der Stadt Bergkamen, Jens Toschläger, den Geldsegen ein. „Das ist quasi die letzte Tranche und entspricht dem bestehenden Förderbescheid.“

Neu sind allerdings die weiteren 1,372 Millionen Euro für ein Projekt, das neu in die Städtebauförderung aufgenommen wurde: die Revitalisierung des Ratshausquartiers. Genutzt werden sollen die Gelder laut Ministerium insbesondere für die Planung und Beteiligung bei der Entwicklung der Turmarkadenbrache. Und Zeit dafür hat die Stadt Bergkamen bis zum Jahr 2030, was das Ministerium als voraussichtliches Finanzierungsende nennt. Im Gegensatz zur Wasserstadt: Da ist das Finanzierungsende schon für dieses Jahr vorgesehen. Heißt: Die Mittel müssen noch 2025 abgefragt und ausgegeben werden.

Ein Bagger steht auf der Turmarkadenbrache vor dem Rathaus in Bergkamen.
Die Turmarkadenbrache gehört inzwischen zur Hälfte der Stadt Bergkamen. Für die Entwicklung der Fläche können nun Fördermittel genutzt werden. (Archivbild) © Stephanie Tatenhorst

Die CDU freut sich besonders über die Zusage dieser Förderung, hatte sie doch trotz mehrfacher Ablehnung Anfang des Jahres nochmals im Rat der Stadt darauf gedrungen, sich für die Stadtmitte erneut um Fördermittel zu bewerben. „Die Bewilligung von 3 Millionen Euro für die Wasserstadt Aden und insbesondere von 1,372 Millionen Euro für die Revitalisierung des Rathausquartiers sind ein entscheidender Schritt zur nachhaltigen und zukunftsorientierten Entwicklung unseres Zentrums“, sagt der Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidat der CDU, Thomas Heinzel.

„Nach dem Aus der Internationalen Gartenausstellung (IGA) war es uns wichtig, schnell und entschlossen zu handeln. Die Förderzusage aus Düsseldorf ist nun die erfreuliche Bestätigung unserer intensiven Bemühungen“, wird CDU-Stadtverbandsvorsitzender Marco Morten Pufke in einer Pressemitteilung zitiert. Die CDU-Fraktion wolle sich weiterhin dafür einsetzen, dass die bewilligten Mittel zügig und im Sinne einer umfassenden Bürgerbeteiligung eingesetzt würden.

Jens Toschläger in einer Bildmontage vor dem Rathaus in Bergkamen.
Jens Toschläger freut sich über die Listung der Stadt Bergkamen bei den Projekten, die eine Landesförderung erhalten. © Dörlemann/Milk (Montage)

Auch Toschläger freut sich über die Förderzusage. „Ich finde das sehr positiv, dass wir nun gelistet sind“, sagt der Technische Beigeordnete in Vertretung von Bürgermeister Bernd Schäfer. „Wir als Stadt müssen aber auch noch unsere Hausaufgaben machen.“

Denn das Stadtentwicklungskonzept ISEK, was als Grundlage für den Förderantrag genutzt wurde, muss nach Rücksprache mit der Bezirksregierung in Arnsberg fortgeschrieben werden. „Insbesondere die Kostenschätzung muss fortgeschrieben werden, die ist inzwischen ein paar Jahre alt“, sagte Toschläger. „Die Kollegen sind da dran, und da gibt es auch externe Unterstützung, weil wir das in der Kürze der Zeit sonst gar nicht stemmen könnten.“

Toschlägers Plan sei es, das in der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause einzubringen. Doch in anderer Hinsicht habe die Verwaltung auch ihre Hausaufgaben gemacht, sagt er. Kämmerin Sandra Diebel hätte bereits signalisiert, dass der kommunale Eigenanteil, der mit den Fördergeldern über rund 1,4 Millionen Euro einhergehe, zur Verfügung gestellt werden könne. „Wir reden dann also über rund 2 Millionen Euro für die Entwicklung des Rathausquartiers.“ Doch das sei derzeit lediglich die Planung. „Formal müssen wir das alles noch beschließen lassen.“