Bergkamen brechen nach IGA-Aus Fördermittel weg Kann das Geld in die Stadtmitte fließen?

Nach IGA-Aus: CDU startet neuen Fördermittel-Anlauf für die Stadtmitte
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Unter dem Stichwort „Bergkamen mittendrin“ wurden 2019 die Bürger nach ihren Wünschen gefragt – um über ein neues Stadtmitte-Konzept Fördermittel zu akquirieren. Die Finanzspritzen des Landes sollten in Bergkamen bei der Entwicklung des Rathaus-Viertels, des Nordbergs, des Areals rund um das alte Hallenbad und auch der Zechenbrache von Neu-Monopol helfen.

Doch nach unzähligen Stunden Arbeit sowie Kosten für die Erstellung dieses Gutachtenkonzepts landete es in der Schublade. Die CDU holt es nun wieder hervor – auch als eine Reaktion auf das schlechte Abschneiden der in Bergkamen etablierten Parteien bei der Bundestagswahl. „Wir müssen etwas tun“, sagt Thomas Heinzel. Allerdings auch nicht selbstlos, wie er bekennt. Schließlich will er im September zum Bürgermeister der Stadt Bergkamen gewählt werden.

Viele Bürger beteiligten sich 2019 und in der Folge an Workshops, in denen es um die Innenstadtentwicklung ging. „Bürger, die Interesse am politischen Geschehen haben und sich einbringen, die brauchen doch auch ein Erfolgserlebnis“, argumentiert Thomas Heinzel, und hofft, in einem nun vierten Anlauf mit dem „Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) Bergkamen mittendrin“ beim Land Punkten zu können. Entsprechend vorgefühlt wurde nämlich schon.

„Auf Initiative von Marco Morten Pufke“, so erklärte Heinzel, sei eine kleine CDU-Delegation zur Landesministerin Ina Scharrenbach nach Düsseldorf gefahren. Denn die hatte bei ihrem „Nein“ zu Geldern aus dem ISEK immer auf die Fördermittel verwiesen, die in die IGA 2027 fließen sollten. Eines ginge nur, so Scharrenbachs klare Aussage. Doch nach Absage der IGA in Bergkamen, so Heinzel, drohen die zugesagten Fördermittel, von denen noch rund drei Millionen Euro verfügbar sein könnten, zu verfallen.

Auf einem Schild steht Bergkamen mittendrin.
Das Konzept „Bergkamen mittendrin“ umfasst nach Bürgerbeteiligung 40 konkrete Maßnahmenvorschläge. © Marcel Drawe

Die CDU habe deshalb bei Scharrenbach angefragt, ob sich die Fördergelder nicht von der IGA auf die Stadtmitte übertragen ließen. „Uns es gab zumindest kein Nein zur Antwort“, sagt Heinzel. „Ein Fenster steht uns offen.“

Nach Rücksprache mit Bürgermeister Bernd Schäfer, der das Vorgehen nach Heinzels Aussage mittragen würde, stellt die CDU-Fraktion deshalb einen Antrag an den Rat, die erarbeiteten Maßnahmen für die Stadtmitte erneut für eine Förderung über das Städtebauförderprogramm anzumelden. In den Fokus rückt die CDU dabei die Flächen der ehemaligen Turmarkaden – und das Areal rund um das alte Hallenbad und den Treffpunkt.

CDU-Fraktionsgeschäftsführerin Annette Adams, Bergkamens CDU-Fraktionschef Thomas Heinzel, NRW-Landesministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung Ina Scharrenbach, CDU-Fraktionsvize Stephan Wehmeier und CDU-Stadtverbandsvorsitzender Marco Morten Pufke in Düsseldorf.
Als kleine CDU-Delegation reisten Thomas Heinzel, Stephan Wehmeier, Marco Morten Pufke, Stephan Wehmeier und Annette Adams zu Ministerin Ina Scharrenbach (Mitte) nach Düsseldorf. © CDU

Bekanntlich soll die UKBS auf dem Part, den die Stadt gekauft hat, geförderten Wohnraum schaffen. Das trägt auch die CDU prinzipiell mit. „Aber die Entwicklung bietet große städtebauliche Chancen“, sagt Fraktionsvize Stephan Wehmeier. Die sollte man versuchen, zu nutzen, um das neue Areal attraktiv zu gestalten.

Der Haken am Förderantrag: Er müsse zeitnah gestellt werden, sonst sei das von Scharrenbach geöffnete Fenster schnell wieder zu.

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 27. Februar 2025.