Das Aufblasen der Dachkonstruktion ginge recht schnell. Aber Bau- und Vergaberecht wollen eingehalten sein, weshalb Unnas Stadtverwaltung bittet, die Erwartungen zur Traglufthalle für den Eissport nicht zu schnell wachsen zu lassen. © picture alliance/dpa
Politik
Traglufthalle: Eisläufer sollen bis zum Jahresende Gewissheit bekommen
Für den Prüfauftrag zum Eissport in einer Traglufthalle haben Rathaus und Politik einen Zeitplan vereinbart. So schnell, wie von der CDU gefordert, werden die nächsten Schritte nicht gehen.
Überraschend kontrovers verlief im Stadtrat eine Debatte über den Zeitplan, nach dem Unnas Stadtverwaltung eine Perspektive für den Eissport aufzeigen soll. Die CDU drängte auf eine möglichst schnelle Lösung, während Unnas Technischer Beigeordneter Jens Toschläger (SPD) aufzeigte, dass Teile jener Forderungen nicht einmal theoretisch zu erfüllen seien. Am Ende stand ein Kompromiss.
Ziel ist es nun, einen Ratsbeschluss über den etwaigen Bau einer Traglufthalle für den Eissport noch in diesem Jahr möglich zu machen. Denkbar wäre er in der Ratssitzung am 4. November. Voraussetzung dafür ist, dass der neue Prüfauftrag zur Machbarkeit des KJEC-Konzeptes bis zum ersten oder zweiten Bauausschuss nach der Sommerpause abgearbeitet ist und das Ergebnis vorliegt. Umstritten in der Ratssitzung am Donnerstag war, was genau in dieser Zeit leistbar ist.
Eine konkrete Forderung hatte diesbezüglich die CDU-Fraktion aufgestellt. Sie hätte die Verwaltung gern dazu verpflichtet, schon Anfang September eine Beschlussvorlage auf die Agenda zu setzen, die die Ausschreibung der neuen Halle an einen Generalunternehmer und die Bereitstellung der entsprechenden Haushaltsmittel vorsieht.
Doch Unnas Technischer und Erster Beigeordneter Jens Toschläger erklärte dieses Ziel für unerreichbar. Hintergrund: Um einen Auftrag an einen Generalunternehmer zu vergeben, der die neue Eissporthalle plant und baut, müsste Unna auf eine Fläche verweisen, für die ein entsprechende Baurecht besteht. Dies sei in der Kürze der Zeit nicht machbar.
Aber auch politisch gab es Stimmen gegen den Vorstoß, wie ihn die CDU in ihrem Antrag formuliert hatte. Für die SPD warnte die Massener Ratsfrau Renate Nick vor übereilten Schritten: „Das hat jetzt nichts damit zu tun, das wir den Bürgerwillen nicht akzeptieren wollten. Wir planen eine Eislauffläche, nur an anderer Stelle und mit einer anderen Konstruktion als im Bürgerentscheid; das sollten wir nun auch lieber gründlich planen als zu schnell.“
Klaus Göldner als Fraktionsvorsitzender der Freien Liste wies darüber hinaus darauf hin, dass die Festlegung auf eine Auftragsvergabe im September nicht mit der Idee einer „ergebnisoffenen“ Prüfung des KJEC-Konzepts für eine Traglufthalle zu vereinen sei.
Prüfung konzentriert sich auf Standort in Massen
Nach mehreren Einzelabstimmungen der Teilfragen und entsprechenden Umformulierungen im Text wurde der Antrag der CDU letztlich doch angenommen. Wichtigste Inhalte nun: Die Stadtverwaltung soll die Machbarkeit einer Traglufthalle mit Eisbahn konkret am Standort des ehemaligen Freizeitbades in Massen durchprüfen und andere Standortoptionen ausklammern.
Zudem soll sie sich darauf konzentrieren, das Konzept des KJEC unter die Lupe zu nehmen und seine Umsetzbarkeit auf den Prüfstand zu stellen. Diese Prüfung gilt als ergebnisoffen und bedeutet noch keine Festlegung hinsichtlich der Frage, ob Unna eine solche Halle dann wirklich baut oder nicht. Statt einer Auftragsvergabe an einen Generalunternehmer soll die Stadt die „effizienteste“ Form der Ausschreibung beschreiben und entsprechendes vorbereiten.
Für den KJEC bestätigte der Vorsitzende Michael Weber nun, in Gesprächen mit Firmen, um das Projekt weiter vorzubereiten. Der Verein will mit dieser Eigenleistung zur Entlastung der Stadt und zur Beschleunigung des Projekts beitragen. Das Rathaus soll ein vollständiges Konzept erhalten, das nach einer Prüfung direkt umgesetzt werden könnte.
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