Bei der Feuerwehr in Kessebüren trafen sich jetzt Bürgerinnen und Bürger, die dem Baumprojekt auf dem Zabel-Grundstück südlich der Fröndenberger Straße kritisch gegenüberstehen.

Bei der Feuerwehr in Kessebüren trafen sich jetzt Bürgerinnen und Bürger, die dem Baumprojekt auf dem Zabel-Grundstück südlich der Fröndenberger Straße kritisch gegenüberstehen. © Hornung

Wohnhäuser auf Zabel-Grundstück: Bürger fühlen sich ignoriert

dzBauen in Unna

Neue Wohnungen sollen auf einem Grundstück südlich der Fröndenberger Straße in Kessebüren entstehen. Die Dimensionen des Bauprojekts stehen in der Kritik. Das haben 150 Bürger mit ihrer Unterschrift signalisiert.

Unna

, 17.08.2022, 18:09 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf einem Grundstück südlich der Fröndenberger Straße in Kessebüren sollen vier Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Investor ist die Familie Zabel, die auf ihrem Grundstück in kleinteiligen Wohnraum investieren möchte. Im Rahmen der Planung für das Bauprojekt hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, aus deren Sicht die Wohnbebauung weiterhin überdimensioniert ist. Die Kritiker des Projekts fühlten sich bisweilen nicht ernst genommen. Sie haben jetzt rund 150 Unterschriften gesammelt und am Dienstag eine Infoveranstaltung in Kessebüren organisiert.

„Wir haben nichts gegen eine Bebauung, wir wünschen uns auch neue Mitbürger“, sagt der Kessebürener Dieter Strate, der unweit des Zabel-Grundstücks wohnt. Aus seiner Sicht seien Bürgeranregungen, die bereits mehrfach zum Bauprojekt hervorgebracht wurden, kaum berücksichtigt worden worden.

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Wie berichtet fühlt sich die Bürgerinitiative von einer Mitteilung der Stadtverwaltung vor den Kopf gestoßen. Diese suggeriere, dass an den aktuellen Plänen kaum noch etwas zu beanstanden sei und die Anregungen der Bürger aufgegriffen wurden, was falsch sei. Zudem beziehe sich die Verwaltung in ihrer Argumentation für den Bebauungsplan auf veraltete Daten und Pläne aus dem 2012 aufgelegten Handlungskonzept Wohnen.

Aussage nicht korrekt protokolliert

Die Bürgerinitiative moniert weiter, dass Bauskizzen nicht korrekt waren. Eine kritische Aussage, die er als Vertreter der Bürgerinitiative im Fachausschuss hervorgebracht habe, sei außerdem verkürzt protokolliert worden – während Befürworter im Protokoll korrekte Erwähnung fanden, bemängelt Dieter Strate ebenfalls.

Andreas Rolfes (l.), Dieter Strate und Rosita Steinbiß Mader von der Bürgerinitiative Kessebüren begleiten das Bauprojekt kritisch und haben die Informationsveranstaltung am Dienstagabend organisiert.

Andreas Rolfes (l.), Dieter Strate und Rosita Steinbiß Mader von der Bürgerinitiative Kessebüren begleiten das Bauprojekt kritisch und haben die Informationsveranstaltung am Dienstagabend organisiert. © Hornung

„Das ist gezielte Desinformation“, richtet der Kessebürener harte Vorwürfe an die Stadt. Zunächst seien mögliche Änderungen zwar politisch diskutiert und auch gewollt gewesen. Diese Ansicht hätte die Mehrheit der Fraktionsvertreter aber anschließend nach weiteren nicht öffentlichen Gesprächen revidiert.

Strate ist sich sicher, dass nicht alle Fraktionsvertreter, die für das Projekt in seiner aktuellen Form gestimmt haben, auch tatsächlich dafür sind. Um noch einmal zu verdeutlichen, wie wichtig den Bürgern eine „ortsverträgliche“ Bebauung sei, und als Appell an die Politik, sollen nun die Unterschriften dienen.

40 Prozent der Haushalte erreicht

Bisher habe die Bürgerinitiative 150 Unterschriften gesammelt, was rund 100 Haushalten entspreche. Kessebüren habe 600 Einwohner, die in rund 250 Haushalten leben. Damit unterstützen die Initiative etwa 40 Prozent der Haushalte, rechnet Strate vor – und die Unterschriftenliste ginge noch weiter rum.

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Aus Sicht der Bürger müsse unter anderem niedriger und insgesamt flächenmäßig kleiner gebaut werden. Und es sollten vier kleinere statt zwei kleineren und einem großen Wohnhaus entstehen.

Der Bebauungsplan liegt noch bis Freitag, 19. August, im Rathaus der Stadt Unna aus, und kann bis zu diesem Tag auch von jedem Bürger schriftlich kommentiert werden. Die Anregungen und Einwände werden der Politik anschließend zugänglich gemacht, damit diese sie in die weiteren Beschlussfassungen mit einbeziehen kann.
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