Zabel-Grundstück in Kessebüren: Einige Anwohner wollen die Mietwohnungen

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Zabel-Grundstück in Kessebüren: Einige Anwohner wollen die Mietwohnungen

dzBauen in Unna

Eine knappe Mehrheit im Ausschuss für Stadtentwicklung hat den umstrittenen Bau von mehreren Wohnhäusern in Kessebüren weiter ausgebremst. Doch nicht alle Anwohner sind gegen das Projekt.

Unna

, 29.10.2021, 05:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf einem Grundstück südlich der Fröndenberer Straße in Kessebüren sollen - wie berichtet - mehrere Wohnhäuser mit Mietwohnungen entstehen. Es handelt sich um eine private Investition der Familie Zabel, die das Grundstück vor einigen Jahren gekauft hat. Nachdem zuletzt vor allem eine Bürgerinitiative ihre Argumente gegen die aktuellen Baupläne hervorbrachte, melden sich nun Anwohner zu Wort, die die Mietshäuser in ihrer direkten Nachbarschaft begrüßen.

Christina Richter wohnt in einem der Häuser an der Straße Am Griffelmarkt in direkter Nachbarschaft zu der geplanten Bebauung. Sie findet es schade, dass die Bauplanung von der Politik nun weiter ausgebremst wurde. Im Ausschuss für Stadtentwicklung stimmte eine knappe Mehrheit gegen die zweite Auslegung der, nach einer ersten Öffentlichkeitsbeteiligung bereits modifizierten, Pläne. Sie sollen nun noch einmal, etwa hinsichtlich der Bauhöhe, verändert werden.

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Die Anwohnerin kann nicht verstehen, dass die Familie Zabel nun schon seit zwei Jahren auf grünes Licht für die neue Bauplanung wartet. Bestehe für das Bauland doch bereits seit 2006 Baurecht. Zunächst hatte Familie Zabel eine andere Immobile geplant, jetzt investiert sie in Mietwohnungen.

Immer neue Steine liegen im Weg

„Und dabei werden ihr immer neue Steine in den Weg gelegt“, ärgert sich

Christina Richter. „Ausgerechnet in der heutigen Zeit, in der Bauen so teuer ist, kann man doch froh sein, wenn jemand in bezahlbaren Wohnraum investiert“, ergänzt ein weiterer Anwohner, der seinen Namen nicht öffentlich nennen möchte.

Einige Mieter vom Griffelmarkt und andere Mitbürger aus Kessebüren hätten Kinder im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, die gerne weiter im Dorf leben würden, wenn es freie Mietwohnungen gäbe. „Die können sich ja nicht direkt eine Doppelhaushälfte für 500.000 Euro kaufen“, sagt Christina Richter, die selbst eine 25-jährige Tochter hat.

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Ob sich nun Senioren kleiner setzen und barriereärmer wohnen wollen, oder junge Familien und junge Paare neuen Schwung in das Dorf bringen: Aus Sicht der beiden Anwohner hätten die Mietwohnungen unterm Strich viele Vorteile. „Wir hatten jetzt 25 Jahre Glück mit unserer Aussicht. Dass auf dem Grundstück irgendwann gebaut wird, war abzusehen“, so Richter weiter.

Ein „Dorfbild“ gebe es ohnehin nicht

Und ihren Nachbarn stört noch eines: „Beschwerden von direkten Anwohnern sind ja verständlich, aber warum müssen sich Menschen einmischen, die zwei Kilometer entfernt wohnen?“ In Ostbüren gebe es viele Häuser, die nicht ins Dorfbild passen. „Wir haben eines, das sieht aus wie ein Planetarium.“