Dass im östlichsten Ortsteil von Unna der Wunsch nach einem Erhalt der Busverbindung groß sei, zeigte eine Petition: Mit 800 Unterschriften, die Ortsvorsteher Klaus Tibbe an den Kreistag übergab, machten sich Bürger für den ÖPNV stark. Aber nur drei von ihnen sollen durchschnittlich in jedem Bus sitzen, der Unna und Hemmerde verbindet. Dies will der Ortsvorsteher nun nicht als Entscheidungsgrundlage gelten lassen.
Zweifelhafte Fahrgastzahlen
Die kürzlich präsentierten Ein- und Ausstiegszahlen, die eine sehr geringe Nutzung der C45-Busse nahelegen, sind an nur einem Tag ermittelt worden und gelten deswegen nicht unbedingt als repräsentativ. Ortsvorsteher Tibbe ordnet sie auch aus anderem Grund kritisch ein. „Man darf nicht vergessen, dass Hemmerde der Endpunkt dieser Linie ist.“ Es sei logisch, dass umso weniger Menschen im Bus sitzen, je weiter er von Unna entfernt ist.
Stadt hat Verpflichtung
Der ÖPNV sei für alle wichtig, betont Tibbe. Zum Bahnhof in Hemmerde müssten viele Einwohner einen weiten Weg bewältigen. Er warnt davor, das Busangebot wegfallen zu lassen, wenn der vom Kreistag beschlossene Nahverkehrsplan umgesetzt wird. „Man nimmt den Menschen Lebensqualität“, sagt der SPD-Ratsherr.
Es müssten vielmehr Anstrengungen unternommen werden, das Angebot attraktiver zu machen. Und wenn es 2026 darum geht, dass die Stadt Unna eine Nachfolgeverbindung finanziert, dann sollte die Stadt dafür nach Tibbes Ansicht definitiv Geld in die Hand nehmen. „Eine Stadt hat eine Verpflichtung, solche Angebote aufrechtzuerhalten, auch wenn sie defizitär sind.“
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