Diskussion um Taschenkontrollen im Kino Unna „Dann können die Kinos bald schließen“

„Einfach nicht mehr hin“: Diskussion um Taschenkontrollen in Unnaer Kino
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Dass im Kino mitgebrachte Speisen und Getränke verboten sind, ist keine Neuigkeit. Doch viele Besucher halten sich nicht daran. Taschenkontrollen im Kinorama in Unna sorgen jetzt auf Social Media für Diskussionen. Erst vergangene Woche äußerte sich Geschäftsführer Guido Rottstegge zu dem Thema, jetzt geht es auf Facebook in die zweite Runde.

„Bei mir schaut kein Fremder in die Tasche“, schreibt ein empörter Nutzer. Auch andere Unnaer sind keine Fans von der Regelung. Dass dies nicht rechtens sei, heißt es, und es zu sehr in die Privatsphäre eingreife. Laut eines Kommentars könne sich, aufgrund der hohen Preise, niemand mehr einen Besuch im Kino leisten. „Dann können die Kinos bald schließen“, schreibt ein Nutzer.

Andere nehmen das Thema humorvoll auf. „Soll ich mein Käsefondue jetzt etwa zu Hause lassen?“, schreibt ein Unnaer. Auch kreative Verstecke werden untereinander ausgetauscht. „Wie gut, dass ich die Schnitzel immer in die Hemdtasche stecke“, kommentiert ein Nutzer.

Ein leerer Kinosaal voller Müll: Trinkbecher, Popcorn und Popcorntüten.
Auch dies ist ein Aspekt des Themas „Snacks im Kino“. © dpa

Doch es gibt auch Zuspruch in den Kommentaren

Zu einer Diskussion gehört natürlich mehr als nur ein Standpunkt. Die Maßnahmen des Unnaer Kinos treffen bei einigen Nutzern auch auf Verständnis. „Richtig so“, oder „Finde ich völlig in Ordnung“, heißt es in einigen Kommentaren.

Auch Vergleiche zu anderen Kinos werden gezogen. In anderen großen Kinoketten sei es schon seit Jahren „gang und gäbe“, Taschenkontrollen durchzuführen - Besucher, die nichts Verbotenes in ihren Taschen haben, sollten sich keine Sorgen machen, schreiben mehrere Nutzer. Außerdem seien die Preise im Kinorama noch „human und fair“, im Gegensatz zu anderen Kinos in der Umgebung.

Der Grund für das Problem liegt für viele woanders. „Wer sich darüber beschwert, der ist der Grund dafür, dass das Kino diese Maßnahmen ergreifen muss“, heißt es auf Facebook. Vielen fehlt das Verständnis für die Aufregung, schließlich lasse man sich vor dem Besuch im Stadion oder vor einem Konzert auch durchsuchen. „Doppelmoral“, wird es in den Kommentaren genannt.

Das Meinungsbild ist auf Facebook gespalten. Eins ist klar: Wer sich einen Film im Kinorama anschauen möchte, muss mit einer Taschenkontrolle rechnen.

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Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 1. Januar 2024.