Neben historischen Grabstätten machen vor allem alte Bäume den Charme des Westfriedhofs in Unna aus. Die Baumriesen sind gleichzeitig ein Risiko, wie sich nun wieder gezeigt hat. Der jüngste Sturm hat einen großen Baum umgeworfen.
Am 6. Januar hatten die Feuerwehren in der Region Unna einiges zu tun: Sturmböen brachen Äste ab und entwurzelten Bäume. Einer davon stürzte auf dem Westfriedhof um. Es ist dabei zum Glück niemand zu Schaden gekommen, wie die Stadt Unna bestätigte.
Der Friedhof, der von vielen Menschen vor allem als Park am Rande der Innenstadt geschätzt wird und alljährlich Schauplatz der Lichtkunstaktion „Stadtlichter“ ist, ist bereits seit dem 6. Januar gesperrt. An allen Zugängen hängen entsprechende Hinweise und rot-weißes Flatterband von Polizei und Feuerwehr.
Stadt beseitigt Schäden
„Wir gehen da jetzt rein“, erklärte Stadtsprecherin Anna Gemünd am Mittwoch (22.1.). Die Baumschäden sollen beseitigt werden. Sprich: Der gefallene Baumriese wird zerkleinert und entsorgt. Im Umfeld sind weitere beschädigte Bäume zu erkennen. Offenbar hatte der entwurzelte Baum sie mitgerissen oder zumindest beschädigt, als er stürzte. Ein Mann, der im Umfeld arbeitet, berichtete unserer Redaktion, er habe am Tag des Sturms gehörigen Lärm vom Westfriedhof gehört.

Baumarbeiten mehrere Tage
Die Arbeiten auf dem Westfriedhof sollen in diesen Tagen erfolgen, kündigte Stadtsprecherin Gemünd an. Wenn gestürzte und beschädigte Bäume beseitigt beziehungsweise zurechtgeschnitten sind, ist die Verkehrssicherheit wiederhergestellt. Dann soll die Sperrung des Friedhofsgeländes aufgehoben werden. Ein genaues Datum konnte die Stadtsprecherin noch nicht nennen.
Bäume aus der Kaiserzeit
Vor einigen Monaten erst war bekannt geworden, dass Bäume auf dem Westfriedhof gefällt werden mussten. Die Stadt Unna hatte berichtet, dass mehrere Bäume abgängig waren, also bereits abstarben. Die Pflanzen waren entweder geschwächt durch Pilzbefall oder wegen Wassermangels in mehreren sehr trockenen Jahren.
Ob auch der nun Anfang Januar gefallene Baum krank war, ist nicht bekannt. Stadtsprecherin Gemünd erinnert aber daran, dass die Bäume auf diesem Friedhof teils 150 Jahre alt sind. Stürme seien mitunter in der Lage, solche Bäume umzustürzen.
Fällungen und Sturmschäden
Zwei besonders imposante Buchen bildeten einmal eine Art natürliches Tor am Rande des Westfriedhofs. Einen dieser Bäume ließ die Stadt 2012 fällen, weil er einen Pilz hatte. Vorsorgliche Fällungen sind kein neues Thema in diesem Park – Sturmschäden auch nicht. 2020 etwa musste der Friedhof wegen des Orkans „Sabine“ gesperrt werden, der Bäume beschädigt hatte.
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