Der Silvesterlauf musste wieder coronakonform stattfinden, trotzdem unterstützen Sportler wieder einen guten Zweck. Der Circus Travados kann die Spende gut gebrauchen.
Eine willkommene Spende für Unnas besonderes Jugendprojekt: Gaby Pitthoff-Henkel (l.) und Ulrich Dreischer vom TV Unna übergaben gemeinsam mit HA-Geschäftsführer Volker Stennei (r.) einen symbolischen Scheck an Melanie Talotti vom Circus Travados. © Marcel Drawe
Statt zum Jahresende noch einmal sportlich-gemütlich zusammenzukommen, durften Silvesterläufer zuletzt nur virtuell gemeinsam auf die Strecke gehen. Der Silvesterlauf des TV Unna musste aufgrund der Pandemie in seiner sonst üblichen Form abgesagt werden. Aber es haben wieder Sportler mitgemacht, und so kamen auch Spenden zusammen, die für ein starkes Jugendprojekt in Unna so wichtig sind.
Seit bald 40 Jahren veranstalten der TV Unna und unsere Zeitung den gemütlichen Lauftreff zum Jahresende. Jung und Alt drehen am Nachmittag des 31. Dezember eine kurze oder längere Runde durch den Bornekamp. Sie zahlen Startgelder und füllen damit einen Spendentopf. Einige Hundert Teilnehmer laufen normalerweise mit, aber Corona macht auch hier alles etwas anders.
Für den 38. Lauf konnten sich Teilnehmer vorab online anmelden und eine Strecke wählen. Diese liefen sie dann bis zum 5. Januar zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl – nicht in der großen Gruppe wie sonst. Über immerhin 161 Starter freute sich der TV Unna.
Der Sportverein und der Zeitungsverlag Rubens übergaben jetzt die erlaufene Spendensumme an Melanie Talotti vom Circus Travados: 1.111 Euro. „Jeder Cent zählt“, sagte die Circus-Chefin, verbunden mit einem herzlichen Dankeschön an alle Teilnehmer. Das Circusprojekt steht seit Beginn der Pandemie mehr denn je unter wirtschaftlichem Druck. So konnte die beliebte Wintervorstellung im Dezember 2021 zwar endlich wieder laufen, aber auch nur vor halb ausverkauftem Haus. „Aber alle waren glücklich, dass wir es machen konnten“, berichtet Talotti. Diese Rückmeldung kommt nicht nur von den Teilnehmern. Zuschauer schätzen das Eintauchen in die liebevoll gestaltete Fantasiewelt in der Manege.
140 Kinder machen mit bei dem einzigartigen Jugendprojekt, und die Leiterin berichtet, wie wertvoll es für die kleinen Artisten ist, gerade in der Corona-Zeit. Dass Lockdown und Isolation bei Jugendlichen mitunter für seelische Probleme sorgt, kann Talotti bestätigen. Auch an den Jüngsten seien Folgen der Pandemie spürbar. „Wir merken, wie schwierig es für viele ist, sich in die Gruppe zu integrieren. Daran müssen wir jetzt arbeiten.“ Mit Training und Auftritten, so gut es eben gerade geht, entdecken die Schüler bei Travados ihre Stärken und das Gefühl von Gemeinschaft. „Der Circus Travados leistet Unglaubliches für die Jugendlichen“, lobt Volker Stennei, Geschäftsführer beim Verlag Rubens.