Schulstart mit Testpannen: So lief der erste Tag an Unnas Grundschulen

© picture alliance/dpa

Schulstart mit Testpannen: So lief der erste Tag an Unnas Grundschulen

dzCorona

Fehlende Aufkleber und späte Ergebnisse. Am ersten Schultag mussten sich alle Grundschüler testen. Das lief nicht reibungslos – ist aber die Alternative zu Wechselunterricht oder Schulschließungen.

Unna

, 11.01.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auch in Unna läuft in dieser Woche der Unterricht wieder an. Die Corona-Tests in Grundschulen laufen jetzt anders ab als noch vor den Feiertagen. Matthias Landsberg, Leiter der Schillerschule und Schulformsprecher, berichtet von unvollständigem Testmaterial und langem Warten auf Ergebnisse.

„Grundsätzlich ist es hoch anerkennenswert, dass das Land NRW mit aller Kraft versucht, die Schulen offen zu halten“, so Landsberg. Er denke dabei auch an die Kosten in Millionenhöhe. Aus seiner Sicht, ist der aktuelle Weg alternativlos: Im Distanzunterricht würden die Grundschüler keine sozialen Fähigkeiten erlernen. Und der Wechselunterricht sei ein hoher logistischer Aufwand, dazu eine Belastung für Lehrer und Schüler.

Jetzt lesen

Auf jeden Fall eine weitaus größere Belastung, als die Tests, die vor Ort in den Grundschulen nun auch etwas aufwendiger sind, als vor den Ferien. Denn bisher gab es in den Grundschulen Pool-Tests. Die Feinabstimmung lag bei den Eltern zuhause. Die Erziehungsberechtigten mussten Einzeltest nach positivem Pool-Test vornehmen.

Einzeltests nicht mehr zuhause

Jetzt werden auch die Einzeltests in den Schulen durchgeführt - und zwar gleichzeitig mit dem Pool-Test. Am Montag haben sich ausnahmsweise alle Schülerinnen und Schüler überprüft. In den kommenden Wochen sind die Jahrgänge dann jeweils an zwei Tagen in der Woche im Wechsel dran.

Der erste Tag wäre reibungsloser abgelaufen, wenn nicht an ganzen Testsätzen die Aufkleber gefehlt hätten. Sie sind wichtig, um die Proben zu personalisieren. Den Schulleitungen blieb kurz vor dem ersten Schultag, dessen Spielregeln wieder erst am Ende der Vorwoche bekanntgegeben wurden, nur eines: die Röhrchen alle einzeln per Hand beschriften – oder gleich ganze Aufklebersätze erstellen. Die könnten dann bei Bedarf in den kommenden Wochen erneut gedruckt werden.

Jetzt lesen

„Das kann doch nicht wirklich Aufgabe der Lehrer sein“, so Landsberg. Er sowie die Leiter und Lehrer der anderen Unnaer Schulen hoffen darauf, dass sich die Qualität des Testmaterials in nächster Zeit verbessert.

Ergebnisse sollten eigentlich am Abend vorliegen

Ein weiteres Problem an Tag eins: Die Ergebnisse der Tests sollten optimalerweise am Abend des selben Tages vorliegen, sodass Lehrer und Eltern sie in einer App einsehen oder von der Schulleitung benachrichtigt werden können. Einige seien aber erst um 4 Uhr in der Nacht eingetrudelt.

Und das bedeutet Stress und schlechte Planbarkeit. „Grundschulkinder gehen teils schon um 8 oder 9 Uhr schlafen. Zu diesem Zeitpunkt sollten Kinder und Eltern wissen, ob am nächsten Morgen Schule ansteht oder nicht.“

Tests werden in Leverkusen ausgewertet

Bei den Lolli-Pool- und Einzeltests, die an den Grundschulen verwendet werden, handelt es sich nicht um Schnelltests, sondern um PCR-Tests. Sie werden an den Schulen abgeholt und von Unna aus in ein Labor nach Leverkusen gebracht. Nur wenn der Pool-Test einer Klasse positiv ausfällt, werden die Einzeltests untersucht.

Jetzt lesen

Auf jeden Fall kämen eine ganze Menge Tests zusammen, so Landsberg. Dass dann am ersten Tag nicht alles reibungslos ablaufe, sei erwartbar. „Aber ich wüsste keine bessere Lösung“, so der Unnaer Schulleiter.

Eine gute Nachricht vom ersten Schultag gibt es dann aber doch: „Nach den Ferien und Feiertagen waren wir selbst erstaunt, dass wir keinen positiven Pool an der Schillerschule hatten.“ Auch habe sich Landsberg mit anderen Schulleitungen ausgetauscht. Am Dienstag waren ihm noch keine positiven Fälle aus Unnas Grundschulen bekannt.